Stadt Fulda initiiert nachhaltiges Blühstreifen-Projekt

Blütenpracht rechts und links der Alten Heerstraße

Beim Ortstermin an der Alten Heerstraße (von links): Julian Rudolf (Tiefbauamt), Peter Hallier, Roman Sippel, Steffen Böhm, Madeleine Bosold (Untere Naturschutzbehörde) und Stadtbaurat Daniel Schreiner. Foto: Stadt Fulda

Hingucker rechts und links der Alten Heerstraße in der Gemarkung des Fuldaer Stadtteils Johannesberg: Mehr als 4100 Quadratmeter Blühfläche sind dort in diesem Jahr entstanden – ein Kooperationsprojekt zwischen der Stadt Fulda als Grundstückseigentümerin, der Unteren Naturschutzbehörde sowie der beteiligten Landwirte.

Die Thematik „Artenvielfalt und Wegeseitenränder“ wird bereits seit mehreren Jahren diskutiert, die Öffentlichkeit ist für die Bedeutung dieser Strukturen sensibilisiert. Verbände wie der Naturschutzbund NABU mit seiner „Feldwegeresolution“ und auch der Naturschutzbeirat der Stadt Fulda haben ebenfalls die Bedeutung von Wegeränder für den lokalen Biotopverbund betont. Um diese Thematik in einem Pilotprojekt anzugehen, hat die Stadt Fulda entlang der Alten Heerstraße im Abschnitt zwischen der Kaisereiche und der Straße Harmerz-Ziegel eine Pflegevereinbarung mit drei Landwirten getroffen: Die Landwirte haben nun in diesem Frühjahr auf einer Länge von insgesamt rund 1650 Metern Blühstreifen rechts und links der Alten Heerstraße angelegt und werden diese auch weiterhin pflegen.

Diese Pflegeverträge sind für die nächsten fünf Jahre angelegt und sollen als Vernetzungselement und zur Förderung der ökologischen Vielfalt dienen. Gerade dauerhafte Blühflächen bieten hierbei eine höhere ökologische Wertigkeit. Im ersten Jahr nach der Anlage der Blühflächen dominieren zunächst Kulturpflanzenarten, was in diesem Sommer an der hohen Anzahl an Sonnenblumen zu erkennen ist. Die Kulturpflanzen sollen eine Verunkrautung verhindern. In den Folgejahren sollen Wildblumenarten wie Wiesen-Flockenblume oder zweijährige Nachtkerze zum Vorschein kommen. Die Blühflächen werden über den Winter stehenbleiben, um Insekten zur Überwinterung zu dienen. Beispielsweise legen manche Wildbienen-Arten ihre Eier in oder an den trockenen Pflanzenstängeln ab, wo dann in der nächsten Vegetationsperiode bei geeigneter Witterung der Nachwuchs schlüpft. Im zeitigen Frühjahr wird das Schnittgut abgenommen. Mit etwas Glück und geringem Unkrautdruck kommen in den Folgejahren die ausdauernden Arten zum Vorschein.

Bei einem Ortstermin mit den beteiligten Landwirten Roman Sippel, Steffen Böhm und Peter Hallier sowie den Projektverantwortlichen von Tiefbauamt und Unterer Naturschutzbehörde lobte der zuständige Umweltdezernent, Stadtbaurat Daniel Schreiner, dass im Konsens eine gute und nachhaltige Lösung gefunden worden sei, die auch Modell für andere städtische Wegrandparzellen sein könne. +++

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