Sprachförderung wird im Main-Kinzig seit 10 Jahre konsequent unterstützt

Susanne Simmler dankt den beteiligten Erzieherinnen

Die systematische Förderung der Sprachentwicklung wird im Main-Kinzig-Kreis von vielen Personen getragen.

Vor zehn Jahren wurde das Kindersprachscreening (KiSS) für vier- bis viereinhalbjährige Kinder in den Tageseinrichtungen als ein Projekt des Hessischen Sozialministeriums auch im Main-Kinzig-Kreis gestartet. Inzwischen ist diese systematische Überprüfung und Beobachtung des Sprachstands durch pädagogische Fachkräfte ein verbreiteter und anerkannter Standard.

Wie die erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler bei einer kleinen Feierstunde zum 10-jährigen Jubiläum berichtete, liegt der Main-Kinzig-Kreis mit seinem Engagement inzwischen hessenweit auf dem ersten Platz. Möglich wurde diese gute Bilanz vor allem dank des freiwilligen Einsatzes der Erzieherinnen. Zurzeit beteiligen sich 134 von insgesamt 235 Kindertagesstätten aus dem Main-Kinzig-Kreis am KiSS-Projekt, 333 Beschäftigte wurden insgesamt für das Projekt ausgebildet.

„Ich möchte die Gelegenheit nutzen und ein großes Lob an alle beteiligten Personen aussprechen“, sagte sie. Dazu zählen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Gesundheitsamtes mit Dr. Siegfried Giernat an der Spitze, die Fachleute des Hessischen Kindervorsorgezentrums sowie die zahlreichen Fachkräfte vor Ort. Eine besondere Auszeichnung erhielten die 35 Erzieherinnen, die sich im Main-Kinzig-Kreis seit Beginn des Projektes vor zehn Jahren für das Wohl der Kinder einsetzen.

Denn wie die Fachleute im Rahmen der Feierstunde betonten, hängt die Qualität der Sprachstandserfassung ganz entscheidend von den Kenntnissen und Fähigkeiten der pädagogischen Fachkräfte ab. „Sie alle tragen dazu bei, dass sich die Chance zur Bildung unserer Kinder erhöht, wenn frühzeitig erkannt wird, wo, wann und wie wer helfen und unterstützen kann“, sagte Susanne Simmler.
Der Erwerb des Sprachvermögens ist ein hochkomplexer Vorgang, den die Kinder erlernen wie ganz von selbst – wenn sie in einem sprachfreudigen Elternhaus aufwachsen. Dennoch kann dieser Vorgang in verschiedenster Weise gestört werden, wie die Experten erläuterten. Es gilt dabei zu unterscheiden welche Störung medizinisch behandelt werden kann und welche lediglich ein intensiveres Vorbild benötigt. Diese Differenzierung leisten die Sprachentwicklungsscreenings.

Bis zum 4. Lebensjahr spricht ein Kind bei guter sprachlicher Begleitung weitgehend fließend in einfachen Sätzen mit einem durchaus beachtlichen Wortschatz. Die ersten Jahre sind also ein wichtiges Zeitfenster, das wir nicht verpassen dürfen. Bis zum dritten, vierten Lebensjahr werden wichtige Fundamente für die Bildung der Sprache gelegt. „Ich wünsche mir, dass sich in Zukunft weitere Kindertagesstätten am KiSS-Projekt beteiligen, um dieses Konzept flächendeckend umzusetzen“, erklärte die Erste Kreisbeigeordnete. Mit diesem kindgerechten, standardisierten Verfahren sei eine große Wirkung zu erzielen, um Kindern im Main-Kinzig-Kreis einen guten Start ins Leben zu ermöglichen, denn die Sprache sei der Schlüssel für den späteren schulischen und beruflichen Erfolg. +++ pm