SPD-Parteiführung fordert 660 Euro Mindestlohn für Azubis

Karliczek lehnt SPD-Forderung nach 660 Euro Azubi-Mindestlohn ab

SPD-Logo

Der SPD-Parteivorstand fordert einen deutlich höheren Mindestlohn für Auszubildende als von Bundesbildungsminister Anja Karliczek (CDU) geplant. Das Gremium folgte bei seiner Sitzung am Montag einer Initiative der Jusos, die eine allgemein gültige Lohnuntergrenze für Azubis in Höhe von 80 Prozent der durchschnittlichen tariflichen Ausbildungsvergütung vorsieht, berichtet das „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ unter Berufung auf SPD-Vorstandskreise. Diese Position vertritt auch der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB). Eine solche Regelung hätte zur Folge, dass der Mindestlohn für Azubis im ersten Ausbildungsjahr bei 660 Euro monatlich liegen würde. Bildungsministerin Karliczek hat eine Mindestvergütung in Höhe von 504 Euro im ersten Lehrjahr in Aussicht gestellt. Von den SPD-Plänen würden rund 160.000 Azubis im Land profitieren. Die Jusos setzen sich bereits seit Längerem für höhere Azubi-Vergütungen ein.

Karliczek lehnt SPD-Forderung nach 660 Euro Azubi-Mindestlohn ab

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) hat die Kritik der SPD an ihrem Entwurf für das Berufsbildungsgesetz und die Forderung nach einem Mindestlohn für Auszubildende in Höhe von 660 Euro zurückgewiesen. Eine Mindestausbildungsvergütung müsse „Maß und Mitte“ haben und „darf nicht ideologisch überfrachtet werden“, sagte sie dem „RND“. Die Auszubildenden müssten sich auf eine Absicherung nach unten verlassen können, sagte die Ministerin. „Gleichzeitig dürfen wir die Betriebe nicht überfordern, um die Ausbildungsplätze zu erhalten“, setzte sie hinzu. Das Bildungsministerium stehe mit den Ressorts für Arbeit und Wirtschaft „in intensiven Verhandlungen“, sagte Karliczek. „Die erforderliche Kompromissfindung ist schwierig“, ergänzte die CDU-Politikerin. Der SPD-Parteivorstand fordert eine höhere Mindestvergütung als im Gesetzesentwurf von Bundesbildungsministerin Karliczek vorgesehen. Demnach sollen Azub is mindestens 80 Prozent der durchschnittlichen tariflichen Ausbildungsvergütung erhalten. Das entspreche mindestens 660 Euro pro Monat im ersten Ausbildungsjahr. Karliczek hat bislang lediglich eine Mindestvergütung von 504 Euro in Aussicht gestellt. „Auf keinen Fall tragen wir das mit“, sagte SPD-Chefin Andrea Nahles dazu am Montag. +++

Sie können uns jederzeit Leserbriefe zukommen lassen.

Diskutieren kann man auf Twitter oder Facebook

Hier können Sie sich für den fuldainfo Newsletter anmelden. Dieser erscheint täglich und hält Sie über alles Wichtige, was passiert auf dem Laufenden. Sie können den Newsletter jederzeit wieder abbestellen. Auch ist es möglich, nur den Newsletter „Klartext mit Radtke“ zu bestellen.

Newsletter bestellen