„SPD-Kreistagsfraktion vor Ort“ am Groenhoff-Haus und in Ehrenberg

Eine nahezu unendliche und mittlerweile auch unsägliche Geschichte

Im Rahmen ihrer Reihe „Kreistagsfraktion vor Ort“ besichtigte die SPD-Kreistagsfraktion vergangene Woche das Groenhoff-Areal auf der Wasserkuppe. Anschließend folgte ein Abstecher nach Ehrenberg, wo Gespräche mit der dortigen SPD-Gemeindefraktion folgten. Eine nahezu unendliche und mittlerweile auch unsägliche Geschichte ist der Zustand des Groenhoff-Areals auf der Wasserkuppe. Bereits im Jahr 2014 stellte Ministerin Hintz (Bündnis 90/Grüne) im Rahmen ihrer Sommertour auf der Wasserkuppe eine finanzielle Förderung zur Sanierung und zum Erhalt des historisch bedeutsamen Groenhoff-Areals in Aussicht.

Die Landtagsabgeordnete Sabine Waschke fragt seitdem jedes Frühjahr bei der Landesregierung den Sachstand hierzu ab. „Es ist klar festzustellen, dass sich unterschiedliche Akteure und Ministerien der schwarz-grünen Landesregierung hier den Ball hin und her schieben mit dem Ergebnis, dass bisher außer Absichtserklärungen nichts passiert ist. Die immer wieder als Basis für eine Förderung durch Landesmittel eingeforderten Konzepte liegen seit langer Zeit vor und dürften mittlerweile einen halben Meter Akten umfassen“, so Waschke, die mit der Kreistagsfraktion und Mitgliedern der Gersfelder SPD-Stadtfraktion auf die Wasserkuppe gekommen war.

Als kompetenter Gesprächspartner stand der Kreistags- und der Stadtfraktion Martin Kremer vom Biosphärenreservat Rhön zur Verfügung. Die Verwaltungsstelle des Biosphärenreservats war im letzten Jahr nach Hilders umgezogen, da der bauliche Zustand im bisherigen Standort Groenhoff-Haus nicht mehr tragbar war. Vor kurzem hat auch die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Gersfeld einstimmig eine Resolution beschlossen, in der die Sanierung und Umgestaltung des Groenhoff-Areals nach den Vorgaben des Masterplans Wasserkuppe und der im Rahmen der Machbarkeitsstudie entwickelten Gestaltungsideen gefordert wird.

Bestürzt zeigte sich die SPD-Kreistagsfraktion vor Ort auch darüber, dass das Lilienthal-Haus mittlerweile in rechten Kreisen zu einer kleinen Pilgerstätte geworden sei. „Wir sind der Meinung, dass hier Geschichte nicht weggerissen werden soll sondern ganz im Gegenteil dokumentiert und einer kritischen Betrachtung unterzogen werden muss“, so SPD-Fraktionsvorsitzender Michael Busold. So müsse „Geschichte“ neben „Natur/Biosphärenreservat“ und „Sport/Segelflug“ präsentiert und dargestellt werden. Neben dem Thema Groenhoff-Areal informierte Martin Kremer als stellvertretender Leiter der Verwaltungsstelle auch über aktuelle Entwicklungen im Biosphärenreservat selbst, das sich 2023 u.a. auch wieder ein Rezertifizierung stellen müsse.

Nach dem Termine auf der Wasserkuppe fand in Ehrenberg-Wüstensachsen eine Zusammenkunft mit der dortigen SPD-Gemeindefraktion statt. Die Ehrenberger SPD hatte bei der Kommunalwahl ein vergleichsweise gutes Ergebnis erzielt und hat sich personell verjüngt. Die Fraktionsvorsitzende Petra Menz berichtete von der Arbeit in den gemeindlichen Gremien. Es sei eine große Herausforderung für die Gemeinde attraktives Bauland zur Verfügung zu stellen, viele vorhandene Bauplätze befänden sich in privatem Besitz und stehen dem Grundstücksmarkt daher nicht zur Verfügung. Außerdem beschäftige sich die SPD-Fraktion mit der dauerhaften Sicherung der Grundschule in Wüstensachsen. Nur mit einer attraktiven (Schul-)Busverbindung von Reulbach und Thaiden nach Wüstensachsen sei es denkbar, dass die dortigen Grundschulkinder nach Wüstensachsen zur Schule gingen, derzeit erfolge die Beschulung in Hilders. Michael Busold berichtete im Gegenzug kurz von der Arbeit der SPD-Kreistagsfraktion und kündigte an, gerne wieder im Rahmen einer normalen Fraktionssitzung der Kreistagsfraktion nach Ehrenberg zu kommen. +++ pm