Schildepark – SPD: Baufenster nicht erweitern – Park erhalten

Bad-Hersfeld. Der SPD-Stadtverband Bad Hersfeld spricht sich gegen eine Erweiterung des derzeitigen Baufensters im Schildepark aus. „Stadtplanung muss berechenbar und vorausschauend sein – eine weitere Bebauung schafft unumkehrbare Fakten und damit das Aus für die Parkanlage, ohne das in einem städtebaulichen Gesamtkonzept Alternativen geprüft würden“, so SPD-Stadtverbandsvorsitzender Karsten Vollmar und Bauexperte Roland Luley.

Eine ganze Reihe von Gründen, neben dem berechtigten Argument der Arbeitsplatzerhaltung vor Ort, hat zu dieser Entscheidung geführt. „Entscheidend für uns ist neben vielen anderen Punkten die Missachtung des Bürgerwillens. In der Planungsphase haben zahlreiche Bürgerworkshops mit großer Teilnehmerzahl stattgefunden, sogar eine Busfahrt in das Ruhrgebiet zur Besichtigung von Konversionsflächen wurde durchgeführt. Das Ergebnis war der Wunsch, eine Parklandschaft zu schaffen unter Beibehaltung der historischen Bausubstanz. So sah dann auch die endgültige Planung des Büros Wette und Küneke aus“, so Roland Luley, Vorsitzender des Stadtplanungsausschusses.

Für eine angemessene Unterbringung des Bürogebäudes stehen darüber hinaus gute Alternativen zur Verfügung: Hier ist der Parkplatz oberhalb des Schildeareals zu nennen, genauso wie das Wever-Gelände, das Levering-Gelände, das alte Siemens-Gebäude in der Breitenstraße oder andere Grundstücksflächen. Die SPD ist sicher: Wenn man über diese Alternativen im Vorfeld ernsthaft mit der interessierten Firma und den Besitzern der Grundstücke diskutiert und dabei klar gemacht hätte, dass eine Erweiterung des Schildepark-Baufensters nicht zur Debatte steht, dann wäre die ganze Diskussion gleich anders verlaufen.

Die Stadt darf sich jedenfalls nicht vor die Frage stellen lassen „Schildepark oder wir gehen“, wie es der Magistrat glauben machen will. Zudem liegt derzeit kein Baurecht für die Fläche im Schildepark vor. Die rechtlichen Bedenken in beiden Ausschusssitzungen dazu wiegen so schwer, dass eine Zustimmung zum Verkauf nicht möglich ist. Bevor überhaupt der Bebauungsplan geändert ist, sollte hier bereits der Verkauf beschlossen werden. Diese Reihenfolge ist nicht nur höchst ungewöhnlich, sondern birgt auch erhebliche Risiken für den Fall, dass die Änderungen des Planungsrechtes dann in der neuen Stadtverordnetenversammlung nicht wie gewünscht beschlossen werden sollten.

„Bad Hersfeld benötigt als weichen Standortfaktor auch unbedingt ausreichend Grün- und Erholungsflächen in der Stadt. Die waren bisher relativ knapp“, so Luley, der auch eine Klimaanalyse der Stadt aus dem Jahre 1997 (Taraxacum, Kassel) anführt. „Diese kommt zu dem Ergebnis, dass das Geistal als Frischluftschneise frei zu halten ist und möglichst nicht weiter bebaut werden sollte. Insbesondere komme dabei dem Schildegelände besondere Bedeutung zu. Es sei als Grünfläche zurückzubauen“, so der Bauexperte.

Bei allen Gedankenspielen bleiben zwei weitere übrig: Das Land Hessen könnte bei Änderung der Planungsgrundlagen Fördergelder zurück verlangen, was die Stadt zudem finanziell empfindlich treffen würde. Richtig ist aber auch, dass die Stadt aus dem Ostteil des Schildeparks bisher zu wenig gemacht hat. Konzeptionell sind ein Regenüberlaufbecken und das „Signet des Windes“ schlicht zu wenig, um vorausschauend und attraktiv zu planen. Hier hätte man sich Akzente und Vorschläge aus dem Magistrat gewünscht, die eine weitere Planungsgrundlage ermöglicht hätten, so die SPD abschließend. +++ fuldainfo

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