Spahn sieht Dividenden von Firmen mit Staatshilfen kritisch

Spahn hält Homeoffice und Kinderbetreuung nebenbei für "Kokolores"

Jens Spahn (CDU)
Jens Spahn (CDU)

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sieht Dividenden von Unternehmen, die staatliche Unterstützung erhalten, kritisch. „Dividenden und Prämien finde ich in so einer Zeit schwierig. Wir können ja nicht Staatshilfe wollen und dann gleichzeitig an der Stelle entsprechend zahlen“, sagte Spahn der Wochenzeitung „Die Zeit“. Das sei schwierig und untergrabe „auch ein Stück Akzeptanz“ für die Maßnahmen.

Die Unterstützung von Schlüsselindustrien wie der Automobilindustrie hält der CDU-Politiker jedoch für richtig. „Mir ist das manchmal zu einfach in der Logik, so nach dem Motto, den VW helft ihr und den Gastronomen nicht. Der Gastronom und das Hotel lebt auch davon, dass wir erfolgreich in die Welt exportieren und einer unserer Exportschlager sind und bleiben Autos, jedenfalls auf absehbare Zeit“, so der Gesundheitsminister. Deswegen finde er es „schon sehr wichtig“, dass man darüber rede, „wie wir diese für uns wichtige Schlüsselindustrie wieder besser ans Laufen kriegen“, sagte Spahn.

Spahn hält Homeoffice und Kinderbetreuung nebenbei für „Kokolores“

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sieht Homeoffice parallel zur Kinderbetreuung in Zeiten der Coronakrise kritisch. „Diese Vorstellung, das kriege ich ja auch mit – Homeoffice und nebenbei die Kinder -, wo dann jeder denkt, klappt schon irgendwie, ist natürlich Kokolores. Klappt nicht“, sagte Spahn der Wochenzeitung weiter. Zur derzeitigen Rollenverteilung innerhalb von Familien sagte der CDU-Politiker: „Es ist tatsächlich so, dass der meiste Teil eher bei den Müttern geblieben ist als bei den Vätern. Das ist meine Wahrnehmung.“ Er gehe jedoch nicht davon aus, „dass deswegen jetzt alle Rollenbilder wieder so sind wie 1918 oder 1970“. Auf die Frage, ob er selbst Feminist sei, antwortete der Gesundheitsminister: „Wenn es um Gleichberechtigung geht, bin ich unbedingt Feminist. Wenn es darum geht, dass alles gleich sein muss oder gleich wäre, wäre ich es eher nicht.“ +++