Hünfelds Innenstadt soll attraktiver und sicherer werden. Mit diesem Ziel hat die Stadt zwei Projekte angestoßen, die jetzt vom Land Hessen mit 1,125 Millionen Euro gefördert werden. Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus übergab heute virtuell den Förderbescheid aus dem Programm „Starke Heimat Hessen“ an Bürgermeister Benjamin Tschesnok.
Mit dem Projekt „Smarte Sensorik für Sicherheit und Ordnung in der Stadt Hünfeld“ ist der Aufbau einer Datenplattform verbunden. Mittels Umweltsensoren und eines Geoinformationssystems (GIS) sollen die Wartung und Kontrolle städtischer Infrastruktur auf eine digitale Basis gestellt werden. Die Überwachung von Störungen, Beschädigungen oder Verstopfungen soll demnach künftig per Sensoren erfolgen, etwa an den städtischen Einlaufbauwerken. Von dem Projekt profitieren sollen auch die Autofahrer, zum Beispiel durch die digitale Bewirtschaftung des öffentlichen Parkraums oder durch die auf Basis der gewonnenen Daten zu erstellenden Straßenzustandsberichte. Erste Erfahrungen mit dem neuen System sollen zunächst mit der Sensor gesteuerten Füllstandsüberwachung an städtischen Müllbehältern gesammelt werden. Ein online verfügbarer Mängelmelder soll zudem helfen, Schwachstellen und Mängel schneller zu erkennen und zu beheben. Mit dem Vorhaben „Die Innenstadt Hünfeld – Auf dem Weg zum beliebten Treffpunkt“ wollen die Verantwortlichen der Stadt die Sichtbarkeit lokaler Geschäfte erhöhen und damit bei Kundschaft, Gästen und Touristen für den Einkauf und Besuch ihrer Stadt werben. Geplant ist unter anderem die Einführung eines 360-Grad-Rundganges mit Verlinkungen zum Einzelhandel, zur Gastronomie, Sehenswürdigkeiten oder Kultureinrichtungen. Die Innenstadt soll damit digital erlebbar werden.
Fortschritt bei zwei wichtigen Handlungsfeldern
„Hünfelds Bürgerinnen und Bürger werden in hohem Maße von den beiden geförderten Projekten profitieren“, sagte Hessens Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus. „Mit den Werkzeugen wird es möglich sein, Gefahrenpotenziale frühzeitig zu erkennen und zum Beispiel Hochwasserschäden vorzubeugen. Eine aufgeräumte und sichere Innenstadt trägt darüber hinaus dazu bei, dass sich Einheimische und Besucher in der Stadt wohl fühlen. Dazu gehört auch, dass sie die lokalen Geschäfte oder Sehenswertes der Innenstadt nicht nur aufsuchen, sondern auch gern wiederkommen“. „Für Hünfeld ist das Programm eine große Chance auf zwei wichtigen Handlungsfeldern entscheidend voranzukommen“, erklärte Hünfelds Bürgermeister Benjamin Tschesnok. Die Digitalisierung schaffe neue Möglichkeiten, Infrastrukturen in der Stadt besser zu überwachen und zu steuern. Das sei ganz wichtig beispielsweise beim präventiven Hochwasserschutz. Aber auch die Hünfelder Innenstadt soll in hohem Maße aus diesem Programm profitieren. „Eine umfangreiche Bürgerbefragung im vergangenen Jahr hat gezeigt, wie wichtig den Menschen unserer Stadt die Innenstadt mit ihrem Einzelhandel, Gastronomie und Kultur ist,“ so der Bürgermeister. „Hier wollen wir die Chance nutzen, stationäre Angebote durch digitale Möglichkeiten zu fördern und zu stärken.“ Sie sollten in Hünfeld künftig kein Gegensatz mehr sein, sondern müssten zusammen gedacht werden. Auf diesen Weg wolle sich die Stadt mit Unterstützung dieser Fördermittel begeben.
Die Förderung smarter Kommunen und Regionen im Programm „Starke Heimat Hessen“ sieht vor, dass auch andere Kommunen und Regionen von den geförderten Projekten profitieren und einen Mehrwert daraus ziehen können. Das Lernen anhand von Best-Practices und durch Austausch und Vernetzung ist ein Ansatz, den auch die Geschäftsstelle Smarte Region verfolgt, die im Frühjahr 2020 im Haus der Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung gegründet wurde. Die Hessische Landesregierung hat mit der Geschäftsstelle einen zentralen Anlaufpunkt für alle Belange im Bereich smarter Kommunen geschaffen. „Unser Ziel ist es, mithilfe digitaler Technologien das Leben der Bürgerinnen und Bürger angenehmer zu gestalten, Ressourcen zu schonen, Inklusion und Teilhabe zu steigern. Die smarte Region ermöglicht den Handelnden aus Wirtschaft und Politik, mit digitalen Angeboten realen Nutzen zu schaffen“, sagte Digitalministerin Sinemus. +++ pm