Seniorenprojekt: Sicherheit zu Hause dank neuer Medien

Mediana Mobil kooperiert mit Hochschule Fulda

Steven Hoppe (rechts) und die Projektleiterin Prof. Dr. Christine Küster (2.v.r.) mit den Studentinnen des Fachbereichs Oecotrophologie, hier Verpflegungs- und Versorgungsmanagement, die das Semesterprojekt an der Hochschule Fulda vorstellten.

Fulda. Mit der Präsentation ihres Semesterprojektes „Smart Services – Digitale haushaltsnahe Dienstleistungen für ältere Menschen“ stellte eine Gruppe von Studentinnen des Fachbereichs Oecotrophologie, Verpflegungs- und Versorgungsmanagement, die gewonnenen Erkenntnisse zum Umgang von Senioren mit neuen Medien im Zuhause vor. Ziel war es, über einen längeren Zeitraum herauszufinden, wie Bedienungsoberflächen digitaler Endgeräte seniorengerechter gestaltet werden können.

Zustande gekommen war das Projekt durch die Tätigkeit einer Studentin bei Mediana. Dieser Kontakt hatte dazu geführt, dass sich die Verantwortlichen des ambulanten Pflegedienstes Mediana Mobil bereit erklärt hatten, Senioren zu finden, die sich als Probanden zur Verfügung stellen würden, erklärt der stellvertretende Leiter von Mediana Mobil, Steven Hoppe. Nachdem sich sechs Freiwillige gefunden hatten, starteten die Studentinnen das drei Monate dauernde Vorhaben. Die Senioren „arbeiteten“ mit im Wohnlabor, nutzten kleinere Tisch-Computer – sogenannte Tablets – für „smart services“, also digitale haushaltsnahe Dienstleistungen für ältere Menschen. Über ein Semester hin nutzen die sechs Testpersonen – vier daheim, zwei „unter Beobachtung“ im Wohnlabor der studentischen Projektgruppe der Hochschule unter Leitung von Prof. Dr. Christine Küster, eine sogenannte „App“ – auch Anwendung genannt – des Software-Anbieters „asina“ auf vom Projektpartner EFM Müller zur Verfügung gestellten Tablets.

Das kleine Software-Programm bündelt fünf verschiedene Anwendungs- und Zugangsmöglichkeiten. Dies sind das Führen eines Kalenders, die Angabe von Medikamentendaten, E-Mails schreiben, Nutzen von Internet und Einfügen von Lesezeichen bei genutzten Textquellen, das Anschauen von Bildern und schließlich auch die Nutzung des Kurznachrichten-Dienstes „WhatsApp“. Die Testpersonen nutzen die App und bewerteten diese hinsichtlich ihrer Nutzerfreundlichkeit. Studentinnen besuchten die Probanden daheim, führten Gespräche und protokollierten die Ergebnisse. Zwei Nutzer wurden beim Gebrauch der App im sogenannten „Usability Lab“ des Fachbereichs Angewandte Informatik der Hochschule per Video „überwacht“. Im Ergebnis attestierten alle Testpersonen der asina-App ein „gut“ hinsichtlich der Verständlichkeit und Anwendung. Drei Schwerpunkte kristallisierten sich in diesem Langzeit-Versuch heraus, bei denen sich die sechs Mediana-Nutzer Verbesserungen wünschten. Hinsichtlich der Anwendungs-Technik gibt es Wünsche auf Nachbesserungen bei der Tablet-Tastatur, insgesamt bei dem Zurechtfinden in der intuitiven Steuerung sowie bei Wisch-Gesten über dem Bildschirm zur Steuerung. Aspekte von Gesunderhaltung und Gesundheitsförderung könnten auf der Inhaltsseite die App noch verstärken, sagten die Testpersonen.

Auf Grundlage der Erkenntnisse aus dem Projekt hat Mediana Mobil reagiert und bietet zukünftig Unterstützung für Senioren an, die sich mit Hilfe der neuen „App“ mehr Sicherheit im eigenen Zuhause wünschen. „Wir werden spezielle Kurse für Interessierte anbieten, die sich mit Hilfe der Software von asina den Zugang zur medialen Unterstützung im Alltag wünschen“, stellt Steven Hoppe in Aussicht. Dabei werde auch beim Kauf von passenden Tablets beraten, bei der Einrichtung der Software geholfen sowie Schulungen und Einweisungen für die Anwendung angeboten. Einbezogen werden sollen nicht nur die Senioren selbst, sondern auch deren Angehörige, die mit Hilfe der verbesserten Kommunikation und Unterstützung im Alltag der Kunden von Mediana Mobil, eine Erleichterung bei der Betreuung erfahren sollen. „Die Verbesserung hinsichtlich Bedienungskomfort oder das Hinzufügen weiterer Dienstleistungen wie zum Beispiel der online-Einkauf sollen das Angebot noch erweitern. Wir möchten, dass die von uns betreuten Senioren den selbstverständlichen Umgang mit diesem für sie neuen Medium erlernen oder verfeinern können“, sagt Steven Hoppe. Seinen Dank richtete er an das Hochschul-Team mit Verena Schnaus, Amelie Hellmann, Janina Schaarf, Jana Broggini, Cosima Wessel, Wilhelmine Kalle, Sina Breneker, Christina Kustov, Julia Schade, Sarah Steinemann und Prof. Dr. Christine Küster für das großartiges Engagement und die Begleitung und Umsetzung des Projektes von der Konzeption bis zur Durchführung. +++

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