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Im Vogelsbergkreis gelingt der Übergang von der Kita zur Schule dank Schulalltagsbegleitungen besonders gut. Bald auch in Bayern? Über dieses Konzept referierten Helmut Benner, Leiter des Vogelsberger Jugendamtes, und sein Stellvertreter Christian Kornmann. Dies geschah auf einem Fachtag in Freilassing vor rund 100 Teilnehmern aus Schulen, Jugendhilfe, Jugendämtern und von freien Trägern aus Bayern.
„Unser Konzept der Schulalltagsbegleitung ist einzigartig“, hebt Helmut Benner hervor. „Eine für alle“ lautet das Motto im Vogelsbergkreis, ergänzt Christian Kornmann. An acht Schulen stellt das Jugendamt die Schulalltagsbegleitung bereit꞉ eine Person pro Klasse. Sie übernimmt die Aufgaben der bisher tätigen Teilhabeassistenzen für seelisch behinderte Kinder. „Bislang mussten Eltern bei erhöhtem Förderbedarf ihres Kindes extra einen Antrag stellen“, erklärt Helmut Benner. Vorher gab es Klassen mit mehreren Assistenzen.
Das ist nun vorbei. In der Gerhart-Hauptmann-Schule, der Stadtschule Alsfeld, der Grundschule Oberes Ohmtal, der Grundschule Homberg, der Diefenbachschule Schlitz, der Eichbergschule Lauterbach, der Oberwaldschule Grebenhain und der Grundschule Schotten sind die Schulalltagsbegleitungen fester Bestandteil der Klasse. Sie begleiten auch in Pausensituationen und beim Raumwechsel. „Der flexible Einsatz verbessert die Zusammenarbeit mit den Lehrkräften“, berichtet das Vogelsberger Jugendamt aus der Praxis. Christian Kornmann ergänzt꞉ „Die Helfersysteme werden wirklich als Unterstützung wahrgenommen.“ Die Doppelbesetzung entlastet erheblich und verbessert das Klassenklima. So wird differenzierter Unterricht möglich. „Das ist gelebte Inklusion“, kommentiert Helmut Benner.
Wichtigstes Ziel꞉ ein positiver Einstieg in den Schulalltag für Eltern und Kinder. „Vor der Einschulung sind keine Diagnosen oder umfangreiche Anträge nötig. Das schätzen die Eltern“, erklärt Benner. „Kinder werden nicht mehr stigmatisiert. Es fällt ihnen leichter, Unterstützung anzunehmen. Soziale Kompetenzen werden gefördert, das Konfliktverhalten nimmt ab“, führt Christian Kornmann aus. „Die Kinder bekommen einen guten Start ins Schulleben und der Übergang ins nächste Schuljahr wird einfacher.“
Derzeit wird das Projekt in den ersten Klassen durchgeführt, doch es kann ausgeweitet werden, erläutert Kornmann abschließend. +++
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