„Runder Tisch Innenstadt“ formierte sich

Erste Schritte für Stärkung der City vereinbart

Bei seinem ersten Treffen hat der neu gebildete „Runde Tisch Innenstadt“ heute erste Schritte vereinbart, um Fuldas City neue Impulse zu geben und den durch die Folgen der Corona-Pandemie besonderes betroffenen Branchen Perspektiven aufzuzeigen. Als erste Maßnahme soll nun bereits in der nächsten Woche ein Workshop mit externer Begleitung durch das Institut für Handelsforschung in Köln (IFH) stattfinden, in dem Stärken und Schwächen analysiert, die Ideen gebündelt und neue Impulse von außen aufgenommen werden sollen.

Der „Runde Tisch Innenstadt“ war von Fuldas Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld in seinem 5-Punkte-Plan zur Stärkung der Innenstadt angestoßen worden. Bei dem ersten Treffen, das als Videokonferenz stattfand, nahmen neben OB Wingenfeld unter anderem IHK-Präsident Christian Gebhardt, die Geschäftsführerin der Kreishandwerkerschaft, Gabriele Leipold, City-Marketing-Chef Reginald Bukel, Dehoga-Kreisverbandsvorsitzender Steffen Ackermann, IHK-Hauptgeschäftsführer Michael Konow, Karstadt-Filialgeschäftsführer Olaf Sichtig sowie Peter Hügel (Amtsleiter Stadtmarketing Fulda), Christoph Burkard (Geschäftsführer Region Fulda GmbH) und Edi Leib (Verein Citymarketing) teil. Stellvertretend für die Kultur- und Veranstaltungsbranche war Thorsten Mager (Verein Kino35) zugeschaltet, außerdem nahmen Vertreter örtlicher Medienunternehmen an der Besprechung teil. Dieser Teilnehmerkreis sei jedoch nicht abschließend zu sehen, betonte der Oberbürgermeister: „Unser Ziel ist es, den Runden Tisch auf einen möglichst breite Basis zu stellen und allen Interessierten eine Möglichkeit zu Mitwirkung zu bieten.“ In einem ersten Schritt habe man eine eigene E-Mail-Adresse eingerichtet, über die sich Betroffene und engagierte Bürgerinnen und Bürger mit Anregungen und Ideen direkt in den Prozess einbringen könnten, so der OB. Die E-Mail-Adresse lautet innenstadt@fulda.de. Es wird angestrebt, zeitnah weitere Möglichkeiten zur Partizipation anzubieten.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Auftakttreffens waren sich einig, dass mit Blick auf die dramatische Lage der Innenstadt sowohl kurzfristige Maßnahmen als auch mittel- und langfristige Strategien nötig seien. Die Corona-Pandemie beschleunige Entwicklungen, die sich schon seit Jahren schleichend andeuteten. Der Trend zum Online-Handel müsse stärker regional gedacht werden, damit davon am Ende auch der stationäre Handel profitieren könne. Anreize für den hybriden Handel (Onlineshop + Ladengeschäft) sind hier ein Stichwort. Es gelte, den Blick nach vorn richten und sich auf die Stärken Fuldas als größter Einkaufsstadt im Umkreis von rund 100 Kilometern zu besinnen. In der Diskussion wurde deutlich, dass den betroffenen Unternehmerinnen und Unternehmer vor allem die Planungssicherheit für ihre Entscheidungen fehlt. Die Region Fulda kündigte eine „Ermunterungs-Kampagne“ für Unternehmen in der Region an, die Stadt Fulda und das Citymarketing wollen ihre frequenzsteigernden Aktionen und kulturelle Akzente, die sie schon im vergangenen Sommer gestartet hatten, sobald wie möglich wieder aufnehmen und ausbauen.

Wulff (SPD) begrüßt „Runden Tisch Innenstadt“ – und kritisiert erneut die CDU

„Die Ergebnisse des ersten ‚Runden Tisches Innenstadt‘ werden von uns absolut unterstützt und befürwortet“, erklärte Jonathan Wulff Vorsitzender der SPD-Fraktion Fulda und Kandidat für die Oberbürgermeisterwahl in einer Presseerklärung. Donnerstag hatte ein „Runder Tisch“ zum Thema Innenstadt getagt. Wulff mahnte zwar an, dass der Runde Tisch keine „Angelegenheit von Funktionären!“ bleiben dürfe, zeigte sich aber mit den Ergebnissen, insbesondere dem geplanten „Workshop Innenstadt“, zufrieden. „Bezeichnend ist aber, dass wir einen solchen Workshop bereits mit unserem Haushaltsantrag vom vergangenen November gefordert haben – und dieser Antrag noch vor sieben Wochen von der CDU abgelehnt wurde“, kritisierte der 46-jährige. Ein Workshop sei auch nur dann sinnvoll, wenn die jüngst auf Vorschlag der SPD verfügte Veränderungssperre für das Kaufhof-Areal um ein Vorkaufsrecht ergänzt werde. „Dass die CDU dies ablehnt, verstehen wir nicht. Denn nur mit einem Vorkaufsrecht kann sichergestellt werden, dass die Vorschläge aus dem Workshop auch tatsächlich umgesetzt werden können.“, so Wulff abschließend. +++ pm