Rothmund: „Die Zukunft selbst mitzubestimmen ist eine Eigenart der Eichenzeller“

Den 8. September 2020 wird man sich in Eichenzell merken

Johannes Rothmund (CDU)

Am 08.09.2020 wurde Eichenzell mitgeteilt, dass das „Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI)“ Eichenzell ausgewählt hat, Modellkommune im Förderprojekt „Smart Cities made in Germany“ zu werden. Eichenzell hat sich im Mai 2020 darum beworben. Die Gemeindevertretung hat am 14.05.2020 dem umfänglichen Antrag einstimmig zugestimmt mit dem Projekttitel: „Eichenzell – smart in die Zukunft“ und dem Motto: „Miteinander, gemeinwohlorientiert, nachhaltig und smart.“

Bürgermeister Rothmund: „Die Entschlossenheit über die Zukunft selbst mitzubestimmen ist eine Eigenart der Eichenzeller. Dies hat sich insbesondere bereits in 2011 mit der Entscheidung gezeigt, in Eichenzell ein Glasfasernetz mit einem kommunalen Eigenbetrieb aufzubauen. Wir haben uns nicht den „Sirenenklängen“ großer Provider hingegeben, sondern die Sache selbst in die Hand genommen. Genauso war es bei der Entscheidung sich an dem Smart City Projekt zu beteiligen. Bereits im Mai 2019 (!) wurde nach dem Aufruf zur 1. Staffel im Gemeindevorstand die Entscheidung getroffen, sich an der 2. Staffel in 2020 zu beteiligen, die unter dem Motto steht: „Gemeinwohl und Netzwerkstadt/Stadtnetzwerk“. Allen Beteiligten ist eine weite Voraussicht zuzuschreiben. Insbesondere Bürgermeister Dieter Kolb hat sich damals für das Projekt eingesetzt. Unterstützt wurde Eichenzell durch die Firma Valussi Projektberatung, die sich bei der Vorbereitung der Antragstellung sowie der Gewinnung der Partner ausgezeichnet hat.“

Zur Projektinformation: Grundlage des Projektes ist die Smart-City Charta, die von Deutschland mit der Unterstützung internationaler Experten aufgestellt wurde, mit dem Ziel, die Digitalisierung und die damit verbundene digitale Transformation zur Verbesserung der Lebensqualität der Menschen in den Kommunen zu nutzen. Damit ist die „Digitale Transformation“ ein Teil der kommunalen Daseinsvorsorge. Jede Projektidee aus Eichenzell muss sich an diesem hohen Maßstab messen lassen. Aus der Projektidee werden dann in der Konzeptionsphase, die zwei Jahre lang dauert, gemeinsam mit der Bürgerschaft in Eichenzell Projekte entwickelt, die in der dann folgenden Umsetzungsphase, für die fünf Jahre veranschlagt sind, realisiert werden sollen. Es gibt allerdings die Möglichkeit, bereits in der Konzeptionsphase Projekte zu realisieren. Da Eichenzeller im Landkreis Fulda den Ruf haben schneller zu sein, wurden hier erste Projekte angemeldet. So soll in der Konzeptionsphase die Einführung einer EichenzellApp geprüft werden, die insbesondere die über hundert Vereine und unzählige Ehrenamtler unterstützen kann.

Die „Digitale Inklusion“ soll allen Bürgern zu Gute kommen. Die Straßenbeleuchtung wird in einem ersten Teilschritt nicht nur auf LED umgerüstet, sondern soll auch adaptiv sein, d. h. deutlich heller werden, wenn sich Fußgänger, Radfahrer und Autos nähern. Anschließend kann die Beleuchtung auf eine von den Bürger:innen bestimmte Helligkeit zurückgefahren werden. Damit unterstützt Eichenzell das Projekt „Sternenpark Rhön“ des Landkreises Fulda, das Lichtverschmutzung vermeiden soll. Die Straßenleuchten mutieren zu Smart Poles, wenn daran oder darin Umweltsensoren montiert werden, die ihre Informationen auf eine Smart City-Plattform weitergeben. Auch das Konzept einer intelligenten und nachhaltigen Mobilität im ländlichen Raum soll in der Konzeptionsphase geprüft und ggf. entwickelt werden. Dies könnte zum Beispiel ein E-Bus sein, der zunächst nach Fahrplan bestimmte Routen fährt, sich dann aber zu einem Ridepooling entwickelt. Ridepooling kann bedeuten, dass die Bürger:innen vor der Haustür abgeholt und direkt zu ihrem Ziel gebracht werden.

Bürgermeister Rothmund: „Wir haben zwischenzeitlich die Möglichkeit genutzt, den Landtagsabgeordneten aus dem Landkreis Fulda die Zukunftsgemeinde Eichenzell und das Projekt Smart Cities made in Germany zu präsentieren. Ebenfalls wurde der zuständige Staatssekretär Patrick Burghardt aus dem Digitalministerium in Eichenzell ausführlich über die Aktivitäten informiert. Am 13.08.2020 wurde dann Eichenzell eingeladen, in einer Videokonferenz ausgewählter Kommunen aus Hessen, der Hessischen Digitalministerin, Frau Prof. Dr. Sinemus, die Smart City Eichenzell vorzustellen. Nach der Videokonferenz wurde Eichenzell aufgefordert, für das Projekt „Smarte Regionen“ des Landes Hessen einen Beitrag zu leisten, da Eichenzell als „Best Practise“ in Hessen angesehen wird. Der Regierungspräsident in Kassel, Hermann Josef Klüber und die IHK Fulda haben Eichenzell ebenfalls unterstützt. Die IHK Fulda hat Herrn Bundesminister Seehofer sogar direkt angeschrieben und sich für Eichenzell verwendet. Auch der MdB Michael Brand hat die Gemeinde Eichenzell im gesamten Prozess unterstützt. Allen Beteiligten sei dafür Dank ausgesprochen.“

Den Kommunen im Landkreis Fulda und in Hessen bietet Bürgermeister Rothmund die Zusammenarbeit an: „Die Smart City Charta stellt auch das Miteinander der Kommunen in den Fokus. Die Kommunen sollen gestärkt werden, komplexe Aufgaben der Zukunft selbst anzugehen. Eichenzell ist bereit, sein Wissen mit anderen Kommunen zu teilen. Wir wollen jedes Jahr einen Konvent ausrichten, wo die Praktiker aus den Kommunen sich austauschen können. Selbstverständlich werden wir das Land Hessen mit allen Kräften unterstützen, seine Digitalisierungsstrategie umzusetzen.“ +++ pm