RKI meldet 9762 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz bei 63,8

Dehoga sieht hohe Anforderung für EU-Impfnachweis

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am frühen Samstagmorgen vorläufig 9.762 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das waren 6,5 Prozent oder 598 Fälle mehr als am Samstagmorgen vor einer Woche, als 9.164 Neuinfektionen binnen eines Tages offiziell veröffentlicht worden waren. Die Inzidenz stieg laut RKI-Angaben von gestern 62,6 auf heute 63,8 neue Fälle je 100.000 Einwohner innerhalb der letzten sieben Tage. Bund und Länder haben vereinbart, die Lockdown-Maßnahmen schrittweise zu lockern, wenn eine Inzidenz von 35 dauerhaft unterschritten wird. Insgesamt geht das Institut laut der vorläufigen Zahlen derzeit von rund 121.400 aktiven Corona-Fällen mit Nachweis aus, das sind etwa 4.700 weniger als vor einer Woche. Außerdem meldete das RKI nun 369 Tote binnen 24 Stunden in Zusammenhang mit dem Virus. Innerhalb der letzten sieben Tage waren es 2.192 Todesfälle, entsprechend durchschnittlich 313 Todesfällen pro Tag. Am Vortag lag dieser Wert bei durchschnittlich 330 Corona-Toten innerhalb der letzten sieben Tage. Damit erhöht sich die Zahl der Todesfälle binnen 24 Stunden auf 69.888. Insgesamt wurden bislang in mehr als 2,43 Millionen Fällen Menschen positiv auf das Coronavirus getestet. Da es sich für den heutigen Tag um vorläufige Zahlen handelt, könnten diese später noch vom RKI korrigiert werden.

Dehoga sieht hohe Anforderung für EU-Impfnachweis

Der Hotel- und Gaststättenverband Dehoga hat mehr Tempo beim Impfen gefordert, damit der geplante EU-Impfpass überhaupt zur Anwendung kommen könne. „Natürlich gewinnt diese Lösung erst dann an Relevanz, wenn eine relevante Impfquote erzielt ist und alle Menschen, die sich impfen lassen wollen, dies auch tun können“, sagte Dehoga-Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges der „Rheinischen Post“. „Es muss aber auch generell die Möglichkeit bestehen, sich durch einen Negativ-Test auszuweisen und so wieder reisen zu können“, forderte Hartges. Zugleich sieht die Juristin hohe Anforderungen, die die europäischen Impfzertifikate erfüllen müssten. „Ein solcher Impfpass muss natürlich sicher und datenschutzkonform sein – das ist für die Akzeptanz ein wichtiger Aspekt.“ Und er müsse europaweit einheitlich ausgestaltet sein. „Damit dieser Impfpass aber überhaupt greifen kann, brauchen wir mehr Tempo beim Impfen“, so die Dehoga-Hauptgeschäftsführerin . „Was dann am Ende in den einzelnen EU-Ländern gilt, ist abhängig von deren jeweiliger Verordungsregelung. Wir sehen ja schon in Deutschland, dass nicht einmal die 16 Bundesländer einheitlich Regelungswerke haben“, so Hartges.

Städtebund spricht sich für „Corona-Notbremse“ aus

In der Öffnungsdebatte vor der Ministerpräsidentenkonferenz am Mittwoch hat sich der Städte- und Gemeindebund für eine „Corona-Notbremse“ ausgesprochen. „Für solche Situationen wäre es sinnvoll, eine Corona-Notbremse vorzusehen, sodass bei dramatischen Entwicklungen Öffnungen auch wieder rückgängig gemacht werden können“, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. Landsberg fordert zudem, dass in der Debatte um Lockerungen die Belastung des Gesundheitssystems stärker berücksichtigt wird – nicht nur national, sondern auch regional. „Die alleinige Fokussierung auf Inzidenzwerte ist nicht der richtige Maßstab“, so Landsberg. Darüber hinaus müsse durch eine Schnell- und Selbsttest-Strategie zusätzliche Sicherheit gewonnen werden. „Das könnte zum Beispiel bedeuten, dass ein negativer Eigentest, den man mit einem Screenshot auf dem Smartphone dokumentiert, einen erleichterten Zugang zu Restaurants oder öffentlichen Veranstaltungen für einen Zeitraum von etwa 72 Stunden ermöglicht“, sagte Landsberg dem RND. Er schlug zudem vor, vorerst kleine Schritte zu gehen: „So ist es zum Beispiel denkbar, bei Restaurants und Gaststätten vorrangig die Außengastronomie zu öffnen und im Innenbereich noch mehr Fläche pro Gast vorzusehen.“ +++