RKI meldet 8769 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz sinkt auf 67,3

Durchschnittlich 183 Todesfällen pro Tag

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am frühen Freitagmorgen vorläufig 8.769 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das waren 23 Prozent oder 2.567 Fälle weniger als am Freitagmorgen vor einer Woche. Die Inzidenz sank laut RKI-Angaben von gestern 68,0 auf heute 67,3 neue Fälle je 100.000 Einwohner innerhalb der letzten sieben Tage. Weil in der letzten Woche Donnerstag ein Feiertag war, hat der Vorwochenvergleich nur wenig Aussagekraft. Für die „Bundesnotbremse“ gilt ein Inzidenzwert von 100 als Schwellwert, allerdings jeweils in den kreisfreien Städten und Landkreisen. Die bundesweite Inzidenz hat daher eher symbolische Bedeutung. Insgesamt geht das Institut laut der vorläufigen Zahlen derzeit von rund 173.400 aktiven Corona-Fällen mit Nachweis aus, das sind etwa 58.800 weniger als vor einer Woche. Außerdem meldete das RKI nun 226 Tote binnen 24 Stunden in Zusammenhang mit dem Virus. Innerhalb der letzten sieben Tage waren es 1.280 Todesfälle, entsprechend durchschnittlich 183 Todesfällen pro Tag (Vortag: 178). Damit erhöhte sich die Zahl der Todesfälle binnen 24 Stunden auf 87.128. Insgesamt wurden bislang 3,64 Millionen Menschen in Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet. Da es sich für den heutigen Tag um vorläufige Zahlen handelt, könnten diese später noch vom RKI korrigiert werden.

Kinderärzte befürchten Impfstoffmangel für Jüngere

Angesichts der bevorstehenden Impfstoffzulassung für Kinder ab 12 Jahren warnt der Bundesverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) vor zu knappen Impfstoff-Lieferungen für Kinderarztpraxen. „Es kommt nicht genug Impfstoff an“, sagte BVKJ-Präsident Thomas Fischbach den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Es ist eine Katastrophe.“ Ärzte wüssten bereits jetzt nie, wann Impfstoff oder ob Impfstoff komme. Teilweise müssten Kinderärzte chronisch kranke Patienten wieder ausgeladen, weil die Lieferungen geringer ausfallen als versprochen. „Das sorgt für großen Frust und Wut bei den Betroffenen. Und es führt dazu, dass die Impfakzeptanz sinkt, bei Ärzten und bei Patienten.“ Die Europäische Arzneimittelagentur rechnet damit, dass der Biontech-Impfstoff im Juni auch für 12- bis 15-Jährige zugelassen wird. Bislang wird der Impfstoff ab 16 Jahren verimpft. Es ist der einzige bislang verfügbare Impfstoff, der überhaupt für Minderjährige zugelassen ist. Bereits jetzt würden sich deshalb zahlreiche Eltern an die Kinderarztpraxen wenden, so Fischbach. Mit der ebenfalls für Anfang Juni angekündigten Aufhebung der Priorisierung sei eine Erwartungshaltung entstanden. „So ein Heilsversprechen kann man nicht geben, wenn es noch nicht genug Impfstoff gibt“, kritisiert der Mediziner. „Die Politik trägt damit den ganzen Ärger in die Praxen, die keinen Einfluss auf die Situation haben.“

Linke schlägt Bonus-Programm für Jugendliche nach Corona vor

Als Zeichen der Anerkennung für ein Jahr Solidarität mit älteren Menschen und zum Ausgleich für verpasste Erlebnisse schlägt die Linke ein Bonus-Programm für Freizeitaktivitäten für junge Menschen vor. Das schreiben sie in einem Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel, über den die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitagausgaben) berichten. Darin schreibt Jan Korte, parlamentarischer Geschäftsführer der Linksfraktion, junge Menschen hätten viel zum Schutz jetzt geimpfter vulnerabler Gruppen beigetragen, müssten selbst aber noch lange auf Impfungen warten. „Schülerinnen und Schüler, Jugendliche und junge Erwachsene haben sich zurückgenommen, und sie tun es noch immer“, schreibt Korte. „Ich meine, dass diese gelebte Solidarität Dank und Anerkennung finden sollte.“ Er schlägt deshalb vor zu prüfen, wie der Bund Jugendlichen und jungen Erwachsenen in der Zeit nach der Pandemie einen Ausgleich bieten kann. Ohne die Pandemie hätten viele junge Menschen in den letzten Jahren Freunde besucht, Abschlüsse gefeiert und wären auf Konzerte und Festivals gegangen. „Sie hätten die Zeit ihres Lebens gehabt“, heißt es im Brief. Die Politik könne dafür sorgen, dass diese Zeit jetzt komme, zum Beispiel mit Freifahrten für die Deutsche Bahn. Mit einem Bundesprogramm für Festivals und Konzerte könnten Tickets für Leute bis 25 Jahre um die Hälfte billiger gemacht und gleichzeitig der Veranstaltungsbranche geholfen werden, schreibt Korte. Zusammen mit Kommunen und Ländern könne man die Idee auf Jugendherbergen, Sportveranstaltungen und vieles andere übertragen. Die Dauer des Programms, schlägt Korte vor, sollte sich an der Dauer der Pandemie orientieren. Schon als Anerkennung sei ein solches Programm angemessen, so der Linken-Politiker. Er hoffe außerdem, dass mit einem Dank in dieser Form solidarisches Verhalten bei jungen Menschen positiv besetzt und Gemeinschaftssinn gestärkt werden könne. +++