RKI meldet 6922 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz steigt auf 119,1

Innerhalb der letzten sieben Tage waren es 1.553 Todesfälle

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am frühen Montagmorgen vorläufig 6.922 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das waren 24 Prozent oder 2.238 Fälle weniger als am Montagmorgen vor einer Woche. Die Inzidenz stieg trotzdem laut RKI-Angaben von gestern 118,6 auf heute 119,1 neue Fälle je 100.000 Einwohner innerhalb der letzten sieben Tage. Dass die Zahl der neuen Fälle gegenüber der Vorwoche sank, der Inzidenzwert aber stieg, ist nur möglich, weil das RKI letzte Woche zahlreiche Nachmeldungen aus früheren Zeiträumen hatte, die aber in die Inzidenzwertberechnung nicht eingehen. Insgesamt geht das Institut laut der vorläufigen Zahlen derzeit von rund 266.800 aktiven Corona-Fällen mit Nachweis aus, das sind etwa 35.200 weniger als vor einer Woche. Außerdem meldete das RKI nun 54 Tote binnen 24 Stunden in Zusammenhang mit dem Virus. Innerhalb der letzten sieben Tage waren es 1.553 Todesfälle, entsprechend durchschnittlich 222 Todesfällen pro Tag (Vortag: 226). Damit erhöhte sich die Zahl der Todesfälle binnen 24 Stunden auf 84.829. Insgesamt wurden bislang 3,53 Millionen Menschen in Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet. Da es sich für den heutigen Tag um vorläufige Zahlen handelt, könnten diese später noch vom RKI korrigiert werden.

Amtsärzte fordern Konzepte für Auffrischungsimpfung zur Jahresmitte

Die Chefin des Bundesverbands der Amtsärzte, Ute Teichert, befürchtet, dass das Impfsystem im Sommer deutlich unter Druck geraten könnte, weil viele Menschen eine Auffrischungsimpfung benötigen. „Einige Studien gehen davon aus, dass diese schon nach sechs Monaten fällig würde“, sagte Ute Teichert der „Rheinischen Post“. Ab Ende Juni oder Anfang Juli müsste man in Deutschland also nachimpfen – zusätzlich zu laufenden Erst- und Zweitimpfungen. „Vonseiten der Politik höre ich diesbezüglich aber keinerlei Vorschläge, wie das organisiert werden sollte. Es scheint vielmehr, als liefe sie planlos in eine solche Situation hinein. Andere Länder wie etwa England sind schon dabei, sich darauf vorzubereiten“, kritisierte die Verbands-Chefin. Die Situation sei deshalb auch so besorgniserregend, weil es parallel eine weitere Herausforderung geben werde, prophezeit Teichert: die Kinderimpfungen. „Die sollen im Sommer kommen. Zwar erst einmal nur mit einer Impfstoffzulassung für die Zwölf- bis Fünfzehnjährigen. Wenn es danach möglicherweise ab dem Herbst auch noch Impfungen von noch deutlich Jüngeren geben sollte, wird der Druck aus der Bevölkerung deutlich zunehmen, dass wir mit den Kindern und Jugendlichen endlich beginnen“, warnt Teichert. Eine Lösung könnte sein, wenn sich die Politik dazu durchringe, die Kitas und Schulen bei der Impfung gezielt einzubeziehen, sagte die Ärztin und forderte, die Impfzentren auch über den September hinaus zu betreiben. „Jetzt funktionierende Strukturen als Auslaufmodell zu deklarieren, halte ich für gefährlich. Das Impfen wird uns noch geraume Zeit weiter begleiten.“ Über die Frage der Ausgestaltung und Aufgabenteilung zwischen Hausärzten, Betriebsärzten und Impfzentren sollte man durchaus diskutieren, findet Teichert. „Es wäre ja beispielsweise auch möglich, dass man Impfsprechstunden in den Gesundheitsämtern wieder einführt.“ Viel mehr als einen Kühlschrank, das Impfmaterial und wenige zusätzliche Fachkräfte in den einzelnen Gesundheitsämtern benötige man dazu nicht, sagte Teichert. +++

Sie können uns jederzeit Leserbriefe zukommen lassen.

Diskutieren kann man auf Twitter oder Facebook

Hier können Sie sich für den fuldainfo Newsletter anmelden. Dieser erscheint täglich und hält Sie über alles Wichtige, was passiert auf dem Laufenden. Sie können den Newsletter jederzeit wieder abbestellen. Auch ist es möglich, nur den Newsletter „Klartext mit Radtke“ zu bestellen.

Newsletter bestellen