RKI meldet 15.352 neue Corona-Fälle

Corona: Intensivmediziner fordert Umstellung auf Notbetrieb

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat für Deutschland am frühen Dienstagmorgen 15.352 neue Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Mit einem Plus von rund 34,6 Prozent gegenüber dem am letzten Dienstag gemeldeten Wert ist die relative Steigerung damit etwas niedriger als am Vortag. Vor wenigen Tagen hatten sich die Neuinfektionszahlen gegenüber der Vorwoche noch mehr als verdoppelt. Mit nach RKI-Schätzung mehr als 178.000 aktiven Infektionen wurde unterdessen erneut ein neuer Höchstwert erreicht. 131 Menschen starben binnen 24 Stunden mit einer Corona-Infektion, so das RKI weiter.

Welle an Covid-19-Patienten auf Intensivstationen

Auf den deutschen Intensivstationen sind am Montag so viele Covid-19-Patienten innerhalb eines Tages aufgenommen worden wie noch nie, seit im April alle Krankenhäuser verpflichtet wurden, die entsprechenden Zahlen zu melden. Demnach stieg die Zahl der Corona-Intensivpatienten binnen 24 Stunden um 188 oder 9,1 Prozent auf 2.258 am Montagabend. Bei gleichbleibendem Anstieg wäre der bisherige Höchstwert an mit Corona-Patienten belegten Intensivbetten in drei Tagen überschritten. Auch die Zahl der Corona-Neuinfektionen stiegt am Montag kräftig weiter. Laut Angaben der 401 kreisfreien Städte und Landkreise wurden innerhalb eines Tages 16.313 neue Fälle registriert, rund 30 Prozent mehr als am letzten Montag. Der darauf basierend berechnete 7-Tage-R-Wert sank allerdings den siebten Tag in Folge von einem Hoch bei 1,42 auf nunmehr 1,24. Das bedeutet, 100 Corona-Infizierte stecken im Durchschnitt nur noch 124 anstatt 142 weitere Personen an. Die Zahlen weich en regelmäßig von denen des Robert-Koch-Instituts an, der Trend ist aber stets derselbe.

Corona: Intensivmediziner fordert Umstellung auf Notbetrieb

Uwe Janssens, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), hält angesichts steigender Corona-Zahlen eine Umstellung der deutschen Krankenhäuser auf einen Corona-Notbetrieb für dringend geboten. „Die Krankenhäuser müssen aus dem Regelbetrieb herausgenommen und auf Notbetrieb umgestellt werden“, sagte er dem „Mannheimer Morgen“ (Dienstagausgabe). Nicht zwingend notwendige Operationen müssten abgesagt werden. Die Politik forderte er zum Handeln auf. „Denn wenn das nicht verordnet wird, ist auch niemand für die finanziellen Ausfälle zuständig.“ Seine Befürchtung: Ohne Kompensation würden die Krankenhäuser nicht umstellen. „Aber an einem Notbetrieb führt kein Weg vorbei.“ Positive Auswirkungen des Lockdowns würden sich frühestens in zwei bis drei Wochen bemerkbar machen, sagte der Eschweiler Chefarzt weiter. Er befürchtet zunächst weiter steigende Corona-Zahlen, die die deutschen Intensivstationen an den Rand der Belastbarkeit bringen werden. „Schon jetzt befinden sich mehr Covid-Patienten auf den Normalstationen als im Frühjahr“, sagte der Mediziner. Zudem geht Janssens davon aus, dass das vergangene „Feierwochenende“ zu einer weiteren Ausbreitung des Virus geführt hat. „Das war ein Tanz auf dem Vulkan.“ +++

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