Richtfest für die Erweiterung des Hochschulcampus Fulda

Rohbauarbeiten auf dem Gelände der ehemaligen Mühle Heyl sind nun abgeschlossen

Zum Richtfest für den Neubau des Hochschulcampus Fulda gratulierten Wissenschaftsministerin Angela Dorn und Finanzminister Dr. Thomas Schäfer, der vor Ort von Elmar Damm, Leiter der Abteilung für Bau- und Immobilienmanagement des Finanzministeriums vertreten wurde, allen Beteiligten recht herzlich. Die Rohbauarbeiten des Neubaus sind nun abgeschlossen und die Dacharbeiten werden ausgeführt. Die Weiterentwicklung des Hochschulstandorts Fulda bietet attraktive Studienbedingungen und ist eine wichtige Maßnahme, um der stark gestiegenen Studierendenanzahl gerecht zu werden. 1.400 Beschäftigte und Studierende werden zukünftig Platz in der Campuserweiterung finden und vom besonderen Flair der denkmalgeschützten Gebäude profitieren.

„Wenn man sich umschaut, so kann man leicht erahnen, welch aufwendiges und komplexes Ensemble hier in gut einem Jahr vollendet sein wird“, sagte der Präsident der Hochschule Fulda, Prof. Dr. Karim Khakzar, heute auf dem Gelände der ehemaligen Mühle Heyl anlässlich des Richtfestes zur Campuserweiterung an der Hochschule Fulda. „Ohne Einschränkung kann man sagen, dass dieses Bauvorhaben eine echte Herausforderung darstellt.“ Wie der Hochschulpräsident heute sagte, galt es, wertvolle, schützenswerte Bausubstanz zu erhalten und gleichzeitig moderne, funktionale Flächen für eine Hochschule zu schaffen und dies harmonisch in die Randbebauung einzufügen. In dem entstehenden Gebäude wird der komplette Fachbereich Pflege und Gesundheit seine neue Heimat finden, der in den letzten Jahren enorm gewachsen ist und nach dem Präsidenten maßgeblich zur Profilierung der Hochschule beigetragen hat. Insbesondere vorteilhaft sei die unmittelbare Nähe zur neu entstehenden Sportfalle. Das bereits jetzt schon sehr umfangreiche Sportangebot an der Hochschule wird weiter ausgebaut; „Damit leisten wir letztlich für alle Hochschulangehörigen einen wichtigen Beitrag zur Gesundheitsförderung“, so der Hochschulpräsident. „Für die Architekten war die Aufgabe höchst anspruchsvoll, aber sicher auch reizvoll. Unser herzlicher Dank geht an alle Unternehmen und ihre Angehörigen, die maßgeblich zur Errichtung des Rohbaus beigetragen haben.“

„Auf Vorhandenem aufbauen, um Neues zu schaffen: Wo passt das besser als an einem Ort des Lernens und Lehrens? An der Hochschule Fulda wird vorhandenes Wissen vermittelt und neues geschaffen. Genauso halten wir es mit den Gebäuden: Wir bewahren die historische Substanz und ermöglichen gleichzeitig eine moderne und zeitgemäße Unterbringung, in der sich gut und innovativ arbeiten und denken lässt“, sagte Finanzminister Dr. Thomas Schäfer. „Und ganz nebenbei: Es wird einfach schön aussehen!“

Wissenschaftsministerin Angela Dorn: „Die Hochschule Fulda macht über die Landesgrenzen hinweg auf sich aufmerksam: Sie war die erste Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hessen, die die Doktorwürde verleiht, und reagierte als erste mit einzigartigen Studiengängen wie Physiotherapie und Hebammenkunde auf den Fachkräftebedarf. Dieses praxisorientierte Angebot ist beliebt, die Studierendenzahl an der Hochschule steigt enorm – und es wird mehr Platz benötigt. Mit der Campuserweiterung für den stark wachsenden Fachbereich Pflege und Gesundheit sowie für den Hochschulsport reagieren wir auf diesen Bedarf. Diese Baumaßnahme ist zudem der Beweis, dass Denkmalschutz auch in schwierigste Bauaufgaben integriert werden kann.“

Nach den Plänen des Kasseler Architekturbüros ATELIER 30 entsteht auf dem ehemaligen Gelände der Mühle Heyl ein Ensemble aus denkmalgeschützten Altbauten und einem Neubau. Der Neubau verbindet die Baudenkmäler Reitstall und Reithalle und lässt zwei Innenhöfe mit unterschiedlichen Charakteren entstehen. Die Bausubstanz der zu erhaltenden Bestandsgebäude wird denkmalgerecht, sowohl baulich als auch konstruktiv, ertüchtigt und bei Bedarf sensibel ergänzt.

Das Bauen im Bestand mit zu schützenden und wiederherzustellenden Baudenkmälern macht die Umsetzung des Projektes sehr anspruchsvoll. Der Rückbau war aufgrund der Denkmalschutzvorgaben und der Enge des Baufeldes sehr aufwändig. Die alten Getreidesilos der ehemaligen Mühle Heyl mussten Stück für Stück abgetragen werden, um die historische Bausubstanz Reithalle und Reitstall der Artilleriekaserne aus der kaiserlichen Zeit zu erhalten. Für den Erdaushub musste die Baugrube mit Hilfe einer Bohrpfahlwand gesichert werden, um die umliegenden Nachbargebäude zu schützen.

In den neuen Räumlichkeiten auf dem Gelände der ehemaligen Mühle Heyl wird neben dem Fachbereich Pflege und Gesundheit auch der Hochschulsport angesiedelt sein. Rund 5.200 Quadratmeter Nutzfläche stehen insgesamt für Lehr-, Labor-, Büro- und Sporträume zur Verfügung.

Die mit Kosten in Höhe von 38 Millionen Euro veranschlagte Baumaßnahme wird in Höhe von 31 Millionen Euro aus dem von Bund und Land aufgelegten Programm „Hochschulpakt 2020“ finanziert, alle darüberhinausgehenden Kosten trägt die Hochschule Fulda. Die Fertigstellung ist für das Ende 2020 geplant. Der Einzug der einzelnen Fachbereiche erfolgt im Sommersemester 2021. +++ pm/ja