Rhöngemeinden investieren sechs Millionen Euro in Kindertagesstätten

Förderbescheide von einem Gesamtvolumen in Höhe von einer Million Euro übergeben

Bei der Übergabe der Förderbescheide auf dem Außengelände der Ehrenberger Kita „Spatzennest“ (v.l.): Ronny Günkel (Bürgermeister Marktgemeinde Hilders), Frederik Schmitt (Erster Kreisbeigeordneter des Landkreises Fulda), Georg Kling (Amtsleiter Gemeinde Hofbieber), Peter Kirchner (Bürgermeister der Gemeinde Ehrenberg Rhön) und Brigitte Kram (Bürgermeisterin der Gemeinde Ebersburg)

Fast 2,1 Millionen Euro fließen in den Neu-, Um- und Erweiterungsbau von Kindertageseinrichtungen im Landkreis Fulda. Mehr als eine Million Euro kommen konkret den Kindertagesstätten der Rhöngemeinden Ebersburg, Ehrenberg, Hilders und Hofbieber zugute. Der Erste Kreisbeigeordnete des Landkreises Fulda Frederik Schmitt übergab gestern in der Ehrenberger Kita „Spatzennest“ im Beisein der Erzieherinnen der Betreuungseinrichtung sowie den Repräsentanten der bedachten Gemeinden – Bürgermeister Peter Kirchner (Ehrenberg Rhön), Bürgermeisterin Brigitte Kram (Ebersburg) und Ronny Günkel (Marktgemeinde Hilders) die Zuwendungsbescheide in Höhe von einem Gesamtvolumen von einer Million Euro. Die Gemeinde Hofbieber wurde gestern von Amtsleiter Georg Kling vertreten, der den eigentlich für gestern angekündigten Ersten Beigeordneten Florian Wehner vertrat.

„Heute ist ein besonderer Tag für die Gemeinde Ehrenberg und auch für den heute hier vertretenden ein oder anderer Kollegen“, begrüßte Ehrenbergs Bürgermeister Peter Kirchner die Anwesenden auf dem Außengelände der Kita Spatzennest. Der Erste Kreisbeigeordnete des Landkreises Fulda Frederik Schmitt sprach den anwesenden Erzieherinnen des Spatzennestes stellvertretend für ihre Kolleginnen in den Rhöngemeinden ein herzliches Dankeschön für ihre Dienste an den kleinsten unserer Gesellschaft aus. „Ohne Sie würden die vielen Bewilligungsbescheide keinen Sinn machen“, honorierte er ihren täglichen Einsatz in den Betreuungseinrichtungen. „Dass wir uns alle heute hier gleichzeitig zusammengefunden haben, ist möglich, weil das Regierungspräsidium die Bescheide an den Landkreis Fulda gleichzeitig ausfertigte, um diese dann weiter auszufertigen und an die entsprechenden Kommunen weiterzureichen“, stellte der Erste Kreisbeigeordnete in seinen einleitenden Worten weiter heraus.

Zusammen investierten die Gemeinden Ehrenberg (Rhön), Ebersburg, Hilders und Hofbieber sechs Millionen Euro in verschiedene Maßnahmen. „Eine beachtliche Summe“, befand Schmitt. Von diesen sechs Millionen Euro überreichte der Erste Kreisbeigeordnete des Landkreises Förderbescheide in Höhe von einer Million Euro, die entweder dem Bundes- oder dem Ersten Landesprogramm entstammen. Über die beachtliche Förderzusage von rund 480.000 Euro durfte sich die gestrige Gastgebergemeinde freuen, damit erhielt sie von der einen Million Euro den höchsten Zuwendungsbescheid. Geplant ist damit ein Erweiterungsbau. 213.000 Euro erhielt die Gemeinde Ebersburg und fast 100.000 Euro und 300.000 Euro die Kommunen Hilders und Hofbieber.

Vor noch nicht allzu langer Zeit gab es in den gestrigen mit Geldsegen bedachten Gemeinden bereits Fördermittel aus dem Kreisausgleichsstock. 1,2 Millionen Euro aus dem Kreisausgleichsstock flossen bereits in die Kommunen Ehrenberg (Rhön), Ebersburg, Hilders und Hofbieber. Eine Maßnahme steht mit Wüstensachsen noch aus. Hierzu Erster Kreisbeigeordneter Schmitt: „Zusätzlich zu den Landes- und Bundesmitteln, die ich heute überbringe, sind entweder schon erhebliche Mittel aus dem Kreisausgleichsstock geflossen oder werden noch fließen. Ein Landesprogramm wartet noch auf uns, wo den Gemeinden zusätzliche Gelder zukommen, damit ist dies die größte Investitionsaufgabe vonseiten der Städte und Gemeinden.“ Der Erste Kreisbeigeordnete bedankte sich bei den anwesenden Gemeindevertretern für ihr gelebtes Engagement: „Man braucht Städte und Gemeinden, die ordentlich wirtschaften, um dann das Geld dort einzusetzen, wo es prioritär gebracht wird. Der Bereich der frühkindlichen Bildung ist ein ganz wesentlicher Bereich und da möchte ich denjenigen Gemeindevertretern, die heute anwesend sind, ein herzliches Wort des Dankes aussprechen. Sie stehen dafür, dass Sie wahnsinnig viel Geld in diesen Bereich investieren.“

Im Anschluss an die Worte des Ersten Kreisbeigeordneten ergriff Ehrenbergs Bürgermeister Peter Kirchner das Wort, indem er sich zuallererst für die erhebliche Fördersumme von 479.694 Euro herzlich bedankte. „Das Spatzennest bekommt Nachwuchs – und wir benötigen Hilfe beim Wachsen“, stellte er in seinen einleitenden Worten heraus. Das Spatzennest fungiert als Betreuungsstätte für fünf Ortsteile. Derzeit beheimatet es 84 Jungen und Mädchen, Tendenz steigend. Mit dem Zuwendungsbescheid soll unter anderem zu den derzeit vier bestehenden Gruppen eine weitere dazu kommen. 14 Kinder stünden bereits auf der Warteliste. „Wir hätten gerne schon ein bisschen früher mit dem Bau begonnen, aber die Dimensionen des Projektes – 1,89 Millionen Euro – und damit die größte Einzelmaßnahme in der Geschichte der Gemeinde Ehrenberg – sind gewaltig, insofern wollten wir uns schon in Sicherheit wiegen, ob es mit der Fördersumme klappt. Uns vorher an den Bau zu wagen, haben wir uns nicht getraut, weil es uns auch mal ganz schnell schlicht und ergreifend in den Ruin treiben hätte können. Insofern freuen wir uns, dass der heutige Tag gekommen ist, auf den wir lange gewartet haben.“ Konkret sollen mit der Förderzusage drei neue Gruppenräume sowie ein neuer Turnraum für die Spatzen realisiert werden. Momentan verteilt sich das Spatzennest auf unterschiedliche Stockwerke und ein Nebengebäude, das sich leider in keinem guten Zustand befindet. Ziel sei es, alle Gruppen auf eine Ebene zu bringen. „Wir hoffen damit, einen großen Schritt in Richtung Zukunft machen zu können“, so der Ehrenberger Bürgermeister.

Die Fördersumme in Höhe von 213.000 Euro für die Gemeinde Ebersburg sollen nach Aussage von Bürgermeisterin Brigitte Kram für Sanierungsarbeiten in der Kindertagesstätte des Ortsteils Thalau eingesetzt werden. „Wir müssen, was das Thema ‚Frühkindliche Bildung‘ anbelangt, nicht nur können sagen, sondern auch sollen“, unterstrich Bürgermeisterin Brigitte Kram ihr Verantwortungsbewusstsein, wenn es um das Thema der Frühkindlichen Bildung geht. So sei Ebersburg eine Gemeinde, die dieses Thema manifestiert habe, zumal Kindergarten heutzutage mehr umfasse, als den Kindern den Weg ins Leben aufzuzeigen oder mit ihnen zu singen. „Mit den Kindern zu singen“, so Bürgermeisterin Kram, „mag sicher für die Entwicklung der Kinder auch ein Stück weit wichtig sein, aber wir wissen heute, dass in diesen jungen Jahren die Grundlagen für das weitere Leben gelegt werden.“

Seit November 2019 sind die Kinder im Kernort Ebersburg in Containern untergebracht, das soll sich ändern. „Wir wollen den Landkreis vor Schadensersatzansprüchen der Eltern verschonen“, merkte die Bürgermeisterin mit einem Augenzwinkern in Richtung des Ersten Kreisbeigeordneten an. „Wir haben aber natürlich auch den Anspruch, dass wir unseren Kindern und ihren Familien auch entsprechende Unterstützung durch wohnortnahe Betreuung zukommen lassen wollen“, stellte Bürgermeisterin Brigitte Kram gestern weiter heraus. Derzeit gibt es in der Gemeinde Ebersburg drei Kitastandorte. Und eigentlich hätte die Gemeinde schon wieder Bedarf. Hierzu Bürgermeisterin Kram: „Uns geht es genauso wie der Gemeinde Ehrenberg – wir haben mit 1,6 Millionen Euro geplant und müssen jetzt mit zwei Millionen Euro planen, weil sich seit dem Zeitpunkt der Planung viel getan hat. Das ist die größte Investition meiner 23 Jahre als Bürgermeisterin, und ich denke, auch noch ein paar Jahre davor.“ Und weiter: „Aufgaben wie diese, zeigen wo genau die Aufgaben einer Kommune liegen, wobei ich denke, dass dies schöne Aufgaben sind. Es gibt Dinge, die schlimmer sind. Kindergärten zu bauen, bereite immer viel Freunde, weil es lebendig ist.“ Die Bürgermeisterin dankte abschließend für die Förderung sowie für die 474.000 Euro, die die Gemeinde bereits vom Landkreis Fulda bekommen hat.

Die 266.500 Euro, die gestern die Gemeinde Hofbieber ausgehändigt bekam sollen zwei geplanten Maßnahmen zugutekommen. Zum einen dem Erweiterungsbau einer Kinderkrippe in der Kindertageseinrichtung im Ortsteil Langenbieber zum anderen der Umgestaltung der Außenanlage der Kindertageseinrichtung im Kernort Hofbieber. Aktuell entsteht in Langenbieber an Anbau von zwei Krippengruppen für Ein- und Zweijährige, durch diesen 24 neuen Krippenplätze entstehen und damit eine Verdopplung des derzeit bestehenden Angebots. Bereits im vergangenen Jahr kam der Gemeinde eine Förderzusage aus dem Kreisausgleichsstock zugute. Die Gesamtfinanzierung wird nunmehr mit dem bewilligten Landeszuschuss in Höhe von rund 266.500 Euro komplettiert.

Der zahlenmäßige und qualitative Ausbau des Betreuungsangebotes für Kinder ist ein vorrangiges kommunalpolitisches Ziel der Gemeinde. Deshalb wurde ein neues Konzept zur Umgestaltung der Außenanlage der Kita in Hofbieber erarbeitet. Mit der Erschließung der angrenzenden Wiese können weitere Freiflächen genutzt werden. In die neue Außenanlage investiert die Gemeinde rund 120.000 Euro, Unterstützung erfährt sie vom Landkreis Fulda und dem Land Hessen. Die 100.000 Euro, die der Marktgemeinde Hilders zugutekamen, sollen zum einen in die Kindertagesstätte im Ortsteil Eckweisbach sowie in die Kita des Kernortes fließen. In der Kita Eckweisbach soll für circa 300.000 Euro ein Anbau mit Schlafraum für die unter Dreijährigen sowie ein Personalraum entstehen. Im Kernort selbst soll ein Schneefanggitter an der Ostseite des Eingangsbereiches für circa 5.000 Euro angebracht werden, außerdem ein Sonnenschutz für circa 10.000 Euro und ein Windfang vor dem unteren Eingangsbereich für circa 27.000 Euro. Das bauliche Vorhaben wird komplettiert durch die Ertüchtigung der Gegensprechanlage in Höhe von circa 4.000 Euro. +++ jessica auth

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