Berlin. Nach Einschätzung der Bundesregierung finden die Interessen einkommensschwacher Menschen in der Politik weniger Berücksichtigung als die Belange gut situierter Schichten. Das berichtet die "Saarbrücker Zeitung" unter Verweis auf den Entwurf des neuen Armuts- und Reichtumsberichts, den das Kabinett voraussichtlich Anfang 2017 verabschieden wird. Die Wahrscheinlichkeit für eine Politikänderung sei "wesentlich höher", wenn sie von einer "großen Anzahl von Befragten mit höherem Einkommen unterstützt wird". Es bestehe daher "eine klare Schieflage in den politischen Entscheidungen zulasten der Armen", zitiert das Blatt aus dem Textentwurf. So drohe "ein sich verstärkender Teufelskreis" aus ungleicher Beteiligung und unterschiedlicher politischer Berücksichtigung, "bei dem sozial benachteiligte Gruppen merken, dass ihre Anliegen kein Gehör finden und sich deshalb von der Politik abwenden". Und die Politik orientiere sich dadurch "noch stärker an den Interessen der Bessergestellten". Wie es in dem Entwurf weiter heißt, hatten Haushalte mit einem hohen Einkommen 2012 nur eine geringfügig niedrigere Wahlwahrscheinlichkeit aufgewiesen als 1980. Dagegen habe sich die Wahlwahrscheinlichkeit für Haushalte mit einem niedrigen Einkommen im gleichen Zeitraum fast um ein Viertel reduziert. +++








and then
Es wird höchste Zeit, das Thema "soziale Ungleichheit" im Lande aufzugreifen! Das treibt die Menschen um! Das sind ihre Alltagssorgen! Vor dem Hintergrund der Abgehängten, der unteren/mittleren/oberen Schichten sowie der Superreichen sich Gedanken über die Gesellschaft von morgen zu machen. Die aus der heutigen Ungleichheit resultierenden Parallelgesellschaften (ja, diese gibt es bereits in unserem Lande auch ohne uns auf Moslems oder Flüchtlinge zu fixieren!) infrage zu stellen!
Wie ist diese Ungleichheit entstanden? Aber noch wichtiger? Wie werden wir sie wieder los? Wer kämpft dagegen, indem er - zu wessen Nutzen? - diese Ungleichheit leugnet - wie die Gegner des Klimawandels auch diesen leugnen? Genaugenommen ist die Ungleichheit das Ergebnis einer "immerwährenden Umverteilung", wie sie in unseren Steuer- und Abgabensystemen seit Jahrzehnten verankert ist! Warum eigentlich? Muß das so sein? Das bereitet Sorgen und Unzufriedenheit in unserer Gesellschaft! Diese aufzugreifen und zu beseitigen müßte eigentlich Kernthema unserer etablierten Parteien sein, wenn sie den rechten Populisten das Wasser abgraben wollten!
Nicht hilfreich sind dabei übrigens Statistiken wie z.B. über die Einkommensverteilung, in denen die Gruppe der Reichen bei rd. 40 TEUR p.a. und die der Sehr Reichen bei rd. 60 TEUR p.a. beginnt. Diese Einteilung geht gerade in Ballungsgebieten am Sprachgebrauch und der Lebenswirklichkeit vorbei und führt bei diesen "Bestverdienern" zu Befürchtungen, wenn es um Fragen einer notwendigen Umverteilung geht. Hierfür ist es kontraproduktiv, z.B. gut verdienende Meister und Chef-Sekretärinnen in einen Topf mit den wirklich Super-Reichen zu werfen.
Post-Fakten-Welt?
http://youtu.be/QqoSPmtOYc8
Und im übrigen: nach der Wahl ist vor der Wahl:
http://youtu.be/0zSclA_zqK4
Viel Spaß beim Anhören!
Der Artikel beschreibt die Situation treffend! Die Wahlenthaltungen spielen sich vor allem in der Bevölkerung der "Unterschicht" ab. Diese sieht keinen Sinn darin, zur Wahl zu gehen, weil ihre berechtigten Forderungen ohnehin nicht erfüllt werden. Die Politiker sind inzwischen meist vom Volk abgehoben und bewegen sich überwiegend in "ihren Kreisen", was sowohl das Einkommensniveau als auch das Bildungsniveau betrifft. Die unteren Schichten sind auch den Machtpolitikern wie Merkel u.a. völlig egal. Es gilt die Drittel-Regelung: Auf ein Drittel der Wähler kann man gut verzichten, so lange die Rechnung für die Machthaber am Ende doch wieder aufgeht. Allein die AfD scheint an dieser Formel etwas zu verändern, weshalb die etablierten Politiker derzeit etwas beunruhigt sind.