
Fulda. Heute fand im Landratsamt Fulda die Auftaktveranstaltung zum Projekt„Gewaltfreie Pflege“ statt. Das Projekt zielt darauf ab, in vier Modellkommunen die Voraussetzungen zu schaffen, um der Gewalt gegenüber älteren und pflegebedürftigen Menschen mit einem systematischen Präventionsansatz zu begegnen. Das vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) geförderte Projekt hat eine Laufzeit von 30 Monaten (01.07.2013 – 31.12.2015). Ziel ist es, die Empfehlungen aus dem europäischen MILCEA-Projekt zur Prävention von Gewalt gegen ältere und pflegebedürftige Menschen auf kommunaler Ebene umzusetzen.
Im Landkreis Fulda beziehen fast 10.000 Menschen über dem 65. Lebensjahr Leistungen der Sozialen Pflegeversicherungen. Die Inanspruchnahme solcher Pflegesachleistungen und das damit entstehende Abhängigkeitsverhältnis des Pflegebedürftigen von seiner Pflegekraft, kann sich bei einer derart intensiven Zusammenarbeit schon einmal schwierig gestalten. Oft berichteten Medien schon von „Gewalt in der Pflege“. „Ein kritisches Thema, in einem sensiblen Bereich“, wusste auch heute Erster Kreisbeigeordneter Dr. Heiko Wingenfeld: „Es geht heute im Besonderen um das Thema Pflege, einem besonders sensiblen Bereich, in dem es auch Überforderungssituationen gibt; Gewalt soll kein Tabuthema sein und das kann es an erster Stelle nur, wenn offen darüber kommuniziert wird“, so der künftige Fuldaer Oberbürgermeister in seinen Eröffnungsworten.
Frühzeitig Sensibilität zu schaffen, um Gewalt in der Pflege vorzubeugen, sind dem Landkreis Fulda ein wichtiges Anliegen. Dieser hat jetzt, gemeinsam mit dem Medizinischen Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen (MDS), das Projekt „Gewalfreie Pflege“ gestartet. Viele waren heute der Einladung ins Landratsamt zur Auftaktveranstaltung gefolgt, um sich über gewisse Gremien, diese mit dieser Thematik betraut sind, zu informieren. Wofür ist die Schutzambulanz zuständig? Wie gestaltet sich die Arbeit des Pflegestützpunktes? Bei welchen Fällen, bei Gewalt in der häuslichen Pflege, darf das Ordnungsamt tätigen werden?
„Gesundheit, Pflege aber auch der Schutz vor Gewalt, liegt mir besonders am Herzen, deshalb ist es mir wichtig, dass hierfür auch ein Bewusstsein geschaffen wird und dies kann nur durch eine engere Vernetzung und guter Kommunikation erreicht werden“, so Wingenfeld weiter. Im Zuge des demographischen Wandels werden zukünftig deutlich mehr Menschen auf pflegerische Unterstützung angewiesen sein. +++ fuldainfo | jessica auth
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