Post-Chef Appel will Umdenken bei Unternehmensbesteuerung

Der Staat müsse Risiken ausgleichen

Geld

Bonn. Mit Blick auf die Folgen der Digitalisierung hat Frank Appel, Vorstandschef der Deutschen Post, ein Umdenken bei der Unternehmensbesteuerung gefordert. „Wir müssen uns darüber Gedanken machen, wie der Staat in Zukunft zu Einnahmen kommt, um die Verlierer der Digitalisierung zu stützen. Eine Möglichkeit wäre, dass der Staat die Unternehmensgewinne abhängig von der Zahl der Mitarbeiter besteuert“, sagte Appel der „Welt am Sonntag“. Wer viele Beschäftigte habe, zahle dann geringere Steuern als etwa ein Hightech-Unternehmen, welches weniger Leute zähle. Appel hält dies für eine denkbare Option. Der Postkonzern hat mit mehr als 500.000 Mitarbeitern eine besonders große Belegschaft. Jedes Steuersystem habe Gewinner und Verlierer. Über Fragen der Steuergerechtigkeit müssten sich Experten Gedanken machen, sagte Appel. „Mein Impuls ist: Wir brauchen zumindest im Übergang Umverteilung zwischen maschinell und menschlich erzeugtem Mehrwert“, sagte der Konzernchef. Der Staat müsse Risiken ausgleichen und denen aushelfen, die nicht in gleichem Maße von dem technologischen Fortschritt profitieren könnten. „Da werden Einkommens- und Mehrwertsteuer allein nicht mehr ausreichen“, sagte Appel. +++