Polnische Staatsbürger sterben bei Busunfall auf der A4

Rettungswagen

Dresden. Bei den Opfern des schweren Busunfalls auf der Autobahn 4 bei Dresden handelt es sich nach Polizeiangaben um polnische Staatsbürger. Den Beamten zufolge konnten bislang sechs der neun Toten identifiziert werden. Neun Todesopfer seien noch am Unfallort ihren schweren Verletzungen erlegen. 69 weitere, zum Teil schwer verletzte, Menschen befinden sich zur Behandlung in Krankenhäusern in Radebeul und in Dresden. Der Unfall hatte sich in der Nacht zum Samstag gegen 1:50 Uhr ereignet.

Der polnische Reisebus war mit 66 Personen besetzt. Kurz nach der Autobahnanschlussstelle Dresden-Neustadt fuhr dieser Bus auf einen in der rechten Fahrspur unmittelbar vorausfahrenden ukrainischen Reisebus auf. Der ukrainische Bus war besetzt mit einer Reisegruppe von 21 Personen darunter acht Kinder, wurde nach vorn beschleunigt, konnte aber nachfolgend kontrolliert am rechten Fahrbahnrand halten. Der polnische Reisebus kam nach dem Anstoß nach links ab, durchbrach die Mittelleitplanke und kollidierte frontal mit einem in der Gegenrichtung fahrenden polnischen Kleinbus Renault Master der von einem 38 Jährigen Polen gefahren wurde. Dabei überrollt erden Kleinbus teilweise. Bei den Insassen handelt es sich um neun polnische Staatsangehörige.

In der weiteren Folge durchbrach der Reisebus noch die Seitenleitplanke, stürzte die ca. 10 Meter hohe Böschung hinab. Er überschlug sich hierbei und kam auf der linken Fahrzeugseite zum Liegen. Bereits an der Unfallstelle erlagen neun Personen ihren Verletzungen. Eine weitere Person verstarb im heutigen Tagesverlauf. Von diesen zehn Personen konnten bislang fünf zweifelsfrei identifiziert werden. Es handelt sich dabei um drei polnische Männer und zwei polnische Frauen. Die gerichtsmedizinischen Untersuchungen der noch nicht zweifelsfrei identifizierten fünf Toten dauern gegenwärtig noch an. Vor dem Hintergrund kann derzeit noch nicht abschließend gesagt werden, aus welchem Fahrzeug wie viele Personen verstorben sind.

Insgesamt sind derzeit 69 Menschen bekannt, die durch den Unfall verletzt wurden. Gegenwärtig lässt sich die Schwere ihrer Verletzungen nicht konkreter aufschlüsseln. Genauso wenig kann gesagt werden, wie sie sich auf die Fahrzeuge verteilen. Fest steht bislang, dass von der ukrainischen Reisegruppe vier Erwachsene leichte Verletzungen erlitten. Diese konnten nach Behandlung in einem Dresdner Krankenhaus wieder entlassen werden. Die gesamte Reisegruppe setzte ihre Reise gegen 15.00 Uhr mit einem gecharterten Ersatzbus zu ihrem Zielort Nürnberg fort. Unter den Verletzten befindet sich auch der Fahrer des unfallverursachenden Reisebusses. Gegen ihn wurden von der Staatsanwaltschaft Dresden und der Polizei Ermittlungen wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung aufgenommen. Möglicherweise war er eingeschlafen.

Die Bundesautobahn war bis 10.30 Uhr in beide Fahrtrichtungen voll gesperrt. Gegen 10.30 Uhr konnte zunächst die Fahrtrichtung Erfurt freigegeben werden, gegen 13.00 Uhr auch die Gegenrichtung. Stau und mehrstündige Einschränkungen waren die Folge. Genaue Angaben zur Schadenshöhe liegen derzeit nicht vor. +++ fuldainfo