Planenschlitzer weiter auf dem Vormarsch – Schutz vor Frachtdieben und Lkw-Planenschlitzern

Polizeipräsidium Osthessen stellte Präventionsprogramm vor

Präventionsprogramm vorgestellt

Mücke-Atzenhain. Es handelt sich um ein zunehmendes kriminalistisches Phänomen: Die Rede ist von den Planenschlitzern. Erst vergangene Woche ereignete sich – in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch – auf dem Maxi-Autohof an der BAB 5 in Mücke-Atzenhain ein weiterer Diebstahl, bei diesem Diebesgut im Wert von 100.000 Euro von einer Lkw-Ladefläche entwendet wurde. Um zu entscheiden, ob sich der Aufwand auch lohnt und auszuloten, ob die Beute auch lukrativ genug ist, greifen die Räuber meist auf die gleiche Vorgehensweise zurück: Zuerst schlitzen sie mit einem Messer einen kleinen Schlitz in die Lkw-Plane und leuchten die Innenladefläche mit einer Taschenlampe aus.

Im Gespräch mit LKW-Fahrern
Im Gespräch mit LKW-Fahrern

Sichten sie lohnende Beute, wie beispielsweise Hightech-Geräte, schleichen sie sich ans Lkw-Heck und brechen die Ladebordwand auf. Meist geschieht dies in der Nacht. „Die Räuber sind beim Diebesvorgang, sehr geschickt, sodass man – beginnend von der Sichtung der Beute, über den Diebstahl an sich, bis zum Sicherstellen der gestohlenen Ware, – sie nur schwer überführen kann; Sicher kann man hier – von einem organisierten Verbrechen sprechen“, weiß auch Polizeihauptkommissar Wolfgang Keller vom Polizeipräsidium Osthessen auf heutiger Präsentation des Präventionskonzeptes des in Fulda ansässigen Präsidiums, der ergänzend hinzufügt: „In der Vergangenheit – auch in 2015 – hat es vermehrt Vorfälle – die Lkw-Planenschlitzer betreffend – in Osthessen gegeben. Diesbezüglich haben wir, vom Polizeipräsidium Osthessen, in Zusammenarbeit mit weiteren Dienststellen, gemeinsam mit dem Landeskriminalamt Hessen, uns Gedanken gemacht, wie wir diesem Phänomen entgegenwirken; Und dies – nicht nur auf der repräsentativen Schiene, sondern auch auf der präventiven.“

Oft ist es schwer, den Tätern auf die Spur zu kommen. Denn: „Die Täter agieren sehr, sehr leise – sehr, sehr vorsichtig, dass es doch sehr schwer für uns ist, die Täter zu überführen“, so Polizeihauptkommissar Wolfgang Keller gegenüber fuldainfo weiter.

Spuren von Planenschlitzer
Spuren von Planenschlitzer

Welche Tipps hat hier das Polizeipräsidium Osthessen?

– Die Lkw-Fahrer sollten unbedingt ihre Umgebung, ihr Umfeld, im Auge behalten!

– Den Autohof gut beobachten und Auffälligkeiten unbedingt melden!

– Nicht in den dunkelsten Ecken einparken, rasten!

– Sich für Autobahnraststätten entscheiden, die bewacht sind!

– Die Lkw-Fahrer sollten nicht davor zurückschrecken, uns zu alarmieren, wenn sie beispielsweise ein Fahrzeug beobachten, das an den suspektesten Orten des Autohofes parkt. Womöglich wird hier – ein Fahrzeug abgestellt, in das später Diebesgut geladen wird und womöglich als Fluchtfahrzeug fungiert!

Das Polizeipräsidium Osthessen vermutet – und das, obwohl man dies nur vermuten kann – dass es sich bei den organisierten Verbrecherbanden, um mindestens vier Personen handelt. Zwei, die auf der Ladefläche agieren, zwei, die das Diebesgut, in ein unweit parkendes Fahrzeug transportieren. Nach den derzeitigen Ermittlungsständen, geht die Polizei davon aus, dass es sich bei den Tätern, um überwiegend Räuber aus dem osteuropäischen Raum handelt. Weiter geht die Polizei davon aus, dass es auch Abnehmer für die gestohlene Ware gibt. Man vermutet, dass es sich überwiegend um Auftragsdiebstähle handelt. Spannend wird es, wenn der Polizei, konkrete Warennummern (Artikelnummern) vorliegen. So kann unmittelbar nach dem Diebstahl die Fahndung eingeleitet werden.

Den Diebstählen vorgebeugt werden könnte, wenn man die Ladebordwand des Lkws, mit einem stillen Alarm versehen würde. So bestünde zumindest für die Polizei – eine reelle Chance, den Lkw-Planenschlitzern auf die Schliche zu kommen. +++