Personalmangel: AWO Sozialzentrum Lauterbach stellt „Essen-auf-Rädern“ ein

Dieser Schritt ist uns sehr schwergefallen

Bis auf weiteres kocht die AWO nur auf „kleiner Flamme“.

Neunzig bis einhundert Essen liefert das AWO Sozialzentrum Lauterbach täglich in speziellen Wärmeboxen an ihre Kunden, vorwiegend Senioren, in Lauterbach, Schlitz und Umgebung. Mit vier Fahrzeugen ist die AWO an 365 Tagen im Jahr unterwegs und sichert so vielen älteren Mitbürgern selbstbestimmt in der eigenen Häuslichkeit leben zu können. Seit Mitte der 90er Jahre wird dieser Mahlzeitenservice nun schon angeboten und ist so beliebt, dass auch hier Wartelisten geführt werden müssen.

Nun zeigt sich aber ein noch nie dagewesenes Problem. Wie in vielen anderen Branchen auch, so herrscht auch in der Großküche der AWO akuter Personalmangel. Neben den drei seit einem Jahr nicht besetzten Stellen in der Hauswirtschaft kamen in der letzten Woche vier Krankmeldungen hinzu. „Die Kolleginnen arbeiten am Limit,“ so Einrichtungsleiterin Carola Strecker. „Die Mitarbeitenden schieben Überstundenberge vor sich her und es gibt keine Chance auf Besserung. Wir schreiben aus, werben, nutzen unsere Netzwerke, aber nichts geschieht. Der Arbeitsmarkt ist leergefegt, auch die Agentur für Arbeit kann nicht helfen. Zur Zeit haben wir schon Zeitarbeitsfirmen und einen Leihkoch im Einsatz.“

Jetzt haben die Verantwortlichen bei der AWO entschieden, dass ab Montag, den 19.06.23 die Mahlzeitenversorgung außer Haus erst mal eingestellt wird. „Dieser Schritt ist uns sehr schwergefallen, aber wir sind in der Pflicht in erster Linie die Versorgung unserer 140 pflegebedürftigen Bewohner im Hause sicher zu stellen,“ so Strecker. In besonderen Härtefällen wird die AWO versuchen, Ihre Kunden von „Essen-auf-Rädern“ durch Einkaufshilfen zu unterstützen. Sobald sich die Personalsituation bessert, wird der Dienst in der gewohnten Weise wieder angeboten. Bewerbungen werden gerne entgegengenommen, heißt es in der Mitteilung. +++

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