Partnerschaftstreffen in Südungarn geplant

Vor 300 Jahren siedelten die ersten Deutschen im heutigen Komitat

Die Verantwortlichen des Vereins Völkerfreundschaft Himesháza/ Nimmesch mit der Delegation aus Rasdorf am „Heldenplatz“ vor der Nimmescher Kirche. Foto: Winfried Möller

Zur Planung der Fahrt in die Partnergemeinde Nimmesch/ Himesháza vom 31.08. bis 04.09.2022 weilte das Vorbereitungsteam des Heimat- und Kulturvereins Rasdorf in der südungarischen Partnergemeinde. Anlass war auch die Fahrt zur Grundsteinlegung Ansiedlungsdenkmal in Nimmesch.

Vor 300 Jahren siedelten die ersten Deutschen im heutigen Komitat Baranya/ Braunau. Unter ihnen auch Menschen aus dem Hochstift Fulda, zu dem auch Rasdorf gehörte. Im Jahre 1722 folgten sie dem Ruf von Kaiserin Maria Theresia das fruchtbare, aber wüste Land in Südungarn zu besiedeln. Von Regensburg aus über die Donau kamen sie nach Nimmesch/ Himesháza und siedelten sich in einer Landschaft an, die der Rhön gleicht. Namen wie Hohmann, Müller, Schmidt sind noch heute dort als Familiennamen gebräuchlich. Für die Planung der Begegnung und die Unterbringung der Rasdorfer Mitfahrerinnen und Mitfahrer, fuhr die Vorbereitungsgruppe des Heimat- und Kulturvereins Rasdorf, Abteilung Partnerschaft mit  Karl Hohmann, Carolin Klee, Gaby Schwalbach, Winfried Möller sowie Bürgermeister Jürgen Hahn in die Partnergemeinde. Dort wurde auch das Programm mit den Mitgliedern des Vereins Völkerfreundschaft, Vorsitzende Szilvia Göndocs-Acél, besprochen.

Die Delegation konnte auch der Grundsteinlegung für das zu errichtende Ansiedlungsdenkmal beiwohnen. Es solle an die deutschen Vorfahren erinnern, die vor 300 Jahren auch aus dem Fuldaer Land in der hügeligen Landschaft eine neue Heimat gefunden hätten, so Aniko Mezei-Kramm. Sie senkte gemeinsam mit dem Nimmescher Bürgermeister Peter Pataki den Grundstein, der von Ortspfarrer József Erb gesegnet wurde, in die Erde. Man stehe heute auf dem Heldenplatz und gedenke der ersten Ansiedler, die Sprache, Kultur, Glauben und die Tradition mitgebracht hätten. Trotz Kriege, Revolution und dem Unrecht nach dem 2. Weltkrieg seien diese bis heute bewahrt worden.

Die Rasdorfer konnten sich im Nimmescher Kindergarten unter Leitung von Beata Leib und Gabriella Kraft von den Ergebnissen der „Nationalitäten-Woche“ beeindrucken lassen. Jährlich wird diese als Deutsche Woche durchgeführt, um bereits die Kindergartenkinder mit der Sprache und den Bräuchen der Ungarndeutschen bekannt zu machen und diese einzuüben. So besuchten die 64 Kinder im Alter von 2,5 – 6 Jahren das örtliche Heimatmuseum, bastelten wie die Vorfahren aus Maisblättern Blumen, bemalten Blumentöpfe, stellten aus Salzteig Brezeln her, bearbeiten Stoffe mit Kartoffel- und Blaudruck und backten unter Anleitung von Großeltern Strudel. Dabei konnten sie jeden Handgriff selbst nachmachen. Natürlich durften deutsche Volkslieder und -tänze, die am Akkordeon von Andreas Kramm begleitet wurden und Abzählreime wie „Ich und Du Müllers Esel….“ nicht fehlen. Im Anschluss daran erhielt die Delegation eine Führung in der Ungarn-Deutschen Schule, in der ab 1. Klasse Deutsch gelernt wird. In dieser  Schule werden bis zur 8. Klasse zurzeit 115 Schülerinnen und Schüler beschult, von denen 65 aus Nimmesch sind. +++ wm