NRW-BDK-Vize: Zunahme bei Geldwäsche-Aktivitäten wegen Coronakrise

In der Kriminalpolizei wachsen die Sorgen über eine rasante Zunahme von Geldwäsche-Aktivitäten im Zuge der Coronakrise. Die Banden der Organisierten Kriminalität stellten gerade ihr Geschäftsmodell um, sagte der stellvertretende NRW-Landesvorsitzende des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK), Oliver Huth, dem Nachrichtenportal n-tv. So sei unter anderem mit deutlich mehr Geldwäsche zur rechnen. Dabei gehe es nicht nur um illegale Einnahmen innerhalb einer Bande, so der NRW-BDK-Vize weiter. Geldwäsche biete die Organisierte Kriminalität nun auch „als Dienstleistung“ an. „Trotz Reisebeschränkungen ist die italienische Mafia in der Lage, für jeden x-beliebigen Deal einen Strohmann zu holen“, sagte Huth. Diese kassierten jeweils zehn Prozent der Gesamtsumme oder schickten Geld nach Italien, um es dort zu waschen. Darüber hinaus werde es nach Einschätzung des Kriminalisten „als Folge gewaltsamen Drucks der Verbrecherbanden“ auch zu Immobilienverkäufe  n kommen. „Momentan weiß niemand, was ein Eiscafé in der Innenstadt von Frankfurt, Düsseldorf oder Stuttgart wert ist, weil unklar ist, was es für Umsätze macht“, so der NRW-BDK-Vize weiter. Wenn eine Bande noch viel Geld aus einem Drogengeschäft herumliegen habe, schlage sie „günstig zu“. Einer der Gründe für die neuen Aktivitäten der Organisierten Kriminalität sei, dass Drogengeschäfte und Prostitution fast völlig zum Erliegen gekommen seien. „Die Logistik für den Drogenschmuggel nach Europa funktioniert nicht mehr“, sagte Huth dem Nachrichtenportal weiter. Zudem beobachte man auch, dass Autos und Lastwagen „abgefackelt werden, um die Versicherungen abzuzocken“. Mit „absoluter Sicherheit“ zunehmen würden „Geschäfte mit Wucherzinsen und Schutzgelderpressung“, so der NRW-BDK-Vize. +++

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