Neues Kooperationsnetzwerk Leben und Arbeiten in Eichenzell nimmt Form an

Verantwortliche der Arbeitsgruppen stimmten weitere Vorgehensweise ab

Anfang Oktober 2021 trafen sich alle maßgeblichen Eichenzeller Sozialraumakteure mit Bürgermeister Johannes Rothmund und Vertretende (oder Vertreter und Vertreterinnen oder Mitarbeitende) des Smart City Team zu einer großen Inklusionsbesprechung im Kultursaal des Eichenzeller Schlösschen. Das Strategietreffen wurde vom Verein „Leben und Arbeiten in Eichenzell e.V.“ initiiert, der sich bereits seit 2010 mit vielseitigem Einsatz und Nachdruck für den Traum einer inklusiven Gemeinde Eichenzell engagiert, an der alle Bürger und Bürgerinnen teilhaben können. Der Verein hatte vor vielen Jahren die tolle Idee, eine Wohngemeinschaft für junge Menschen mit Behinderung in deren Heimatgemeinde Eichenzell zu schaffen. Seit Oktober 2017 wohnen im Eichenzeller Herrenhaus bereits 17 Menschen mit Behinderung in ihren neuen Apartments und das Wohnprojekt hat überregional große Anerkennung bekommen. Das Herrenhaus ist ein Inklusionsprojekt von antonius, dem Verein „leben und arbeiten in Eichenzell e. V.“ sowie der Gemeinde Eichenzell. Junge Menschen mit Behinderung bekommen durch dieses wunderbare Projekt die Möglichkeit, unabhängig von ihrem Elternhaus und so selbstständig wie möglich, in ihrer Wunsch- und Wahlheimat zu leben.

Große Inklusionsbesprechung legte den Grundstein für ein neues Kooperationsnetzwerk Leben und Arbeiten in Eichenzell

Bei der Inklusionsbesprechung im letzten Jahr ging es darum, wie in der Gemeinde Eichenzell gemeinsam mit allen Akteuren und Bürgern und Bürgerinnen die Vision der Inklusion Wirklichkeit werden kann. Alle Sozialraumakteure und die gemeindlichen Vertretenden waren sich darüber einig, dass jeder Mensch in einer Gemeinde ganz natürlich dazu gehört, egal wie er aussiehst, welche Sprache er spricht oder ob er eine Behinderung hat. Die Gesprächsteilnehmenden verständigten sich auf die Gründung eines Kooperationsnetzwerk Leben und Arbeiten in Eichenzell. Im Rahmen dieses Kooperationsnetzwerk vereinbarte man zunächst in sechs Arbeitsgruppen die Arbeit aufzunehmen und in diesen Arbeitsgruppen Ideen und Vorschläge zu entwickeln, die Verbesserungen für alle Bürger und Bürgerinnen in allen Lebensbereichen zur Folge haben können. Spontan erklärten sich viele Sozialraumakteure und Vertretende der Gemeinde Eichenzell zu einer aktiven Mitarbeit bereit. Als Gruppennamen für die sechs Arbeitsgruppen wurden die Themenschwerpunkte Herrenhaus, Freizeit, barrierefreies Wohnen, Digitalisierung, Social Days und Treffpunkt Leben Eichenzell festgelegt. Ein weiteres Koordinationstreffen war ursprünglich bereits im November 2011 geplant und die Treffen der Arbeitsgruppenmitglieder waren in regelmäßigen Abständen bis spätestens Februar 2022 geplant. Durch die angespannte Situation aufgrund der Covid-19 Pandemie musste man aber auf weitere persönliche Treffen verzichten. Im Hintergrund haben sich aber alle Sozialraumakteure, das Smart City Team und die Gemeinde Eichenzell intensive Gedanken gemacht, wie das neue Kooperationsnetzwerk mit Leben erfüllt werden kann.

Akteure stimmten in einer Videokonferenz die weitere Vorgehensweise und zukünftige Aktionen ab

Aktuell trafen sich die verantwortlichen Personen der Arbeitsgruppen zur Abstimmung weiterer Aktivitäten virtuell in einer Videokonferenz . Felix Beusch (Projektleiter Herrenhaus Eichenzell) und Kathrin Müller (leben und arbeiten in Eichenzell) moderierten kurzweilig die Videokonferenz. Bei seiner Begrüßung nannte Felix Beusch eine lebenswerte Gemeinde Eichenzell für alle Bürger und Bürgerinnen als oberstes Ziel aller Aktivitäten des Kooperationsnetzwerk. Zunächst stellten sich alle Konferenzteilnehmende kurz vor und erläuterten ihre Vorstellungen für die zukünftige Gruppenarbeiten. Danach wurde ein Kurzfilm über das Programm „Engagierte Stadt“ gezeigt , woran sich bislang über 100 Städte in Deutschland beteiligen. Bürgerschaftliches Engagement ist ein Grundpfeiler der Demokratie, sichert Freiheit, schafft Lebensqualität und prägt den Gemeinsinn. Das Programm »Engagierte Stadt« unterstützt den Aufbau bleibender Engagementlandschaften in Städten und Gemeinden in Deutschland und fördert Kooperationen statt Projekte. Die „Engagierte Stadt“ begleitet Menschen und Organisationen vor Ort auf ihrem gemeinsamen Weg zu starken Verantwortungsgemeinschaften. Die Konferenzteilnehmenden und auch Bürgermeister Johannes Rothmund zeigten sich beeindruckt über das Netzwerkprogramm. Das Programm wird durch ein Konsortium auf der Bundesebene getragen, dem das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), die Bertelsmann Stiftung, die Breuninger Stiftung, das Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement, die Joachim Herz Stiftung, die Körber-Stiftung und die Robert Bosch Stiftung angehören. Die Aktivitäten des deutschlandweit agierenden Netzwerkprogramm möchte man in Eichenzell weiter verfolgen und im Jahr 2023 möchte man eventuell prüfen, ob eine Bewerbung als weitere engagierte Stadt für die Gesamtgemeinde Eichenzell von Interesse sein kann.

Verantwortliche der Arbeitsgruppen stellten eindrucksvoll Ziele und Aktionen vor Nach der Videopräsentation und Diskussion über eine engagierte Stadt stellten die Verantwortlichen der neuen Arbeitsgemeinschaften eindrucksvoll ihre bisherigen Ideen und Vorstellungen für die zukünftige Arbeit in ihren Gruppen vor. Kathrin Müller (Beisitzerin des Vereins leben und arbeiten in Eichenzell) wünscht sich beispielsweise für die „AG Treffpunkt Leben Eichenzell“ eine zentrale Anlaufstelle für alle Bürger und Bürgerinnen, jede und jeder soll sich willkommen fühlen. In diesem Treffpunkt sollen Freizeitangebote, pädagogische Unterstützung angeboten und Begegnungen geschaffen werden. Jede und jeder soll die Möglichkeit bekommen den „Treffpunkt leben Eichenzell“ mit Leben zu füllen und mitzugestalten. Auch denkbar ist ein Begegnungscafé oder Umsonstladen. Quartiersmanager Björn Bierent von der Antonius Fulda appellierte daran, das bei allen Aktivitäten des neuen Kooperationsnetzwerk nicht über die Menschen, sondern immer gemeinsam mit den Menschen gesprochen werden sollte. Bierent sieht in dem neuen Kooperationsnetzwerk Leben und Arbeiten große Chancen, die Lebenssituation für alle Bürger zu verbessern. „Der Bürger muss wissen, weshalb es dieses Netzwerk gibt und wo das Netzwerk ihm helfen kann“, so der frühere Projektleiter des Eichenzeller Herrenhauses. Udo Bauch (ehrenamtlicher Behindertenbeauftragter) sieht für alle Arbeitsgruppen als klare Zielsetzungen und Schwerpunkte eine deutliche Verbesserung für die gesamte Bürgerschaft in allen Lebensbereichen. Er wünscht sich für die Zukunft einen unbürokratischen Abbau von allen Barrieren und eine stetige Verbesserung der Inklusion in der Gesamtgemeinde Eichenzell. Bauch:“ Senioren und Menschen mit Behinderung müssen konkrete Verbesserungen in der Gemeinde wahrnehmen können. Es nützt nichts die Barrieren und Schwachpunkte aufzuzeigen, sondern es muss gehandelt werden.“ Bürgermeister Johannes Rothmund bedankte sich beim Hauptmoderator Felix Beusch und bei allen Teilnehmenden für die Teilnahme an der Videokonferenz und für ihr Engagement zum Wohle der Bürgerschaft. Rothmund:“ Ich bin sehr neugierig und gespannt, welche Ideen und Projekte aus den Arbeitsgruppen heraus entstehen.“

Moderator Felix Beusch bedankte sich ebenfalls bei allen Teilnehmenden der Videokonferenz und er freut sich auf die weiteren Treffen. Die Arbeitsgruppen möchten nun zeitnah unter Beachtung der aktuellen Corona-Vorschriften ihre Arbeit aufnehmen. Eine weitere Inklusionsbesprechung im „großen Kreis“ mit allen Sozialraumakteuren und gemeindlichen Vertretenden ist aktuell noch für April 2022 angedacht. Sollte sich bis dahin die pandemische Lage noch nicht gebessert haben, möchte man das Präsenztreffen im größeren Rahmen spätestens im Sommer 2022 nachholen. Das Kooperationsnetzwerk Leben und Arbeiten in Eichenzell würde sich über weitere Mitglieder in den Arbeitsgruppen sehr freuen. Kathrin Müller (leben und arbeiten in Eichenzell) steht für weitere Informationen gerne unter Tel. 015783922456 allen Interessierten zur Verfügung. Auch der Projektleiter des Herrenhauses, Felix Beusch, gibt gerne unter Tel. 06659 -999 4813 weitere Auskünfte zu dem neuen Kooperationsnetzwerk und seinen Arbeitsgruppen. Der Verein „Leben und Arbeiten in Eichenzell“ freut sich darüber hinaus über jede Unterstützung aus der Bürgerschaft und über jedes neues Vereinsmitglied. +++ pm