Nahles will neues Teilzeitgesetz

Der Lohn reicht nicht, die Rente ist gering

Andrea Nahles (SPD)

Berlin. Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) drängt auf ein neues Teilzeitgesetz. „Die lebenslange Hinzuverdienerrolle der deutschen Ehefrau ist nicht mehr zeitgemäß. Deshalb brauchen wir das Rückkehrrecht in Vollzeit. Ich will in diesem Gesetz einen Rechtsanspruch auf zeitlich befristete Teilzeit schaffen. Das bedeutet: Der Arbeitnehmer muss dem Arbeitgeber sagen, wie lange er seine Stunden reduzieren will und kann danach in Vollzeit zurückkehren“, sagte Nahles „Bild am Sonntag“. Nach Angaben der Ministerin würden 750.000 Teilzeitbeschäftigte gern mehr arbeiten. „Gerade für Frauen wird die Teilzeit oft zur Falle: Der Lohn reicht nicht, die Rente ist gering, und bei der Karriere werden sie von den Männern in Vollzeit ausgebremst“, so Nahles. Wie schwierig es ist, Familie und Beruf miteinander zu vereinbaren, weiß Nahles aus eigener Erfahrung. Die Ministerin hat sich im Januar 2016 von ihrem Ehemann getrennt, die gemeinsame Tochter kommt im Sommer zur Schule. „Dann wird es noch komplizierter! Meine Tochter Ella wird zu Hause in der Eifel eingeschult. In der Kita wird sie bis halb vier betreut, in der Schule aber nur noch bis halb zwei. Zum Glück habe ich Unterstützung von meiner Mutter. Es bleibt trotzdem eine Riesenherausforderung“, sagte Nahles. Die Ministerin gab zu, manchmal erschöpft zu sein: „Ich bin teilweise echt müde. Gestern Abend bin ich beim Vorlesen von `Petronella Apfelmus` direkt mit eingeschlafen.“ +++