MKK: Umweltpreis 2023 geht an drei Preisträger

Die Preisverleihung ist am Montag, 6. November

Einer von drei Preisträgern des Umweltpreises 2023 ist der Karosserie- und Lackierfachbetrieb Beckl aus Langenselbold. Das Bild zeigt die Photovoltaikanlage, mit derzeit 280 Kilowatt Solarleistung. Damit werden die Elektrofahrzeuge der Firma geladen.

Die Preisträger des Umweltpreises 2023 stehen fest. Gleich drei Gruppen hat der Kreisausschuss des Main-Kinzig-Kreises in diesem Jahr für preiswürdig erachtet und deshalb das Preisgeld einmalig um 1.000 Euro erhöht. So können sich folgende drei Bewerbungen über jeweils 2.000 Euro freuen: der Betrieb Beckl Karosserie + Lack Langenselbold, das Repair-Café Schlüchtern und die Hohe Landesschule Hanau. „Alle Preisträger haben sich auf ganz unterschiedlichen Feldern mit großem Engagement und Herzblut für den Schutz von Umwelt und Klima eingesetzt“, wie die Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler mitteilt.

Der nachhaltig geführte Betrieb Beckl Karosserie + Lack Langenselbold folgt seit 48 Jahren dem nachhaltigen Motto „Instandsetzen geht vor Erneuern oder Austausch“ und ist in der Branche ein Vorreiter in Sachen Natur- und Klimaschutz. Beckl ist unter den ersten 100 Betrieben in Hessen, die eine Nachhaltigkeitserklärung unterschrieben haben. Bei dem Karosserie- und Lackierfachbetrieb sind seit vielen Jahren Photovoltaik-Anlagen installiert, die noch erweitert werden sollen. Seine Elektro- und Hybridfahrzeuge fahren mit diesem Solarstrom. Die Firma arbeitet mit einer papierlosen Prozessverwaltung, heizt die Betriebshalle seit über zehn Jahren mit Erdwärme und nutzt zu 100 Prozent grünen Strom. Für die Waschstraße wird eine Regenwasserzisterne genutzt. Die Mitarbeitenden werden regelmäßig geschult, wie sie Ressourcen schonen können, nutzen Mehrwegbecher, Wassersprudler und umweltfreundliche Reinigungsmittel.

Der zweite Preisträger, das Repair-Café Schlüchtern, arbeitet mit Wissen, geschickten Händen und Verstand der Wegwerfkultur entgegen. Gegründet im Juni 2022, engagieren sich über 25 Freiwillige zwischen 12 und 75 Jahren in dem nicht kommerziellen Repair-Café. Meist einmal im Monat reparieren sie gemeinsam defekte Gegenstände wie Haushaltsgeräte, Unterhaltungselektronik, Textilien, Fahrräder und Spielzeug. Orientiert hat sich die Gründung an der bundesweiten Reparatur-Initiative „anstiftung“. Unter den Ehrenamtlichen sind Elektroingenieure, Elektriker, Tüftlerinnen und eine Schneiderin. Ihre Ziele: Ressourcen schonen, Müll vermeiden, die Umwelt schützen, die Wegwerfkultur stoppen und kaputten Dingen neues Leben einhauchen. 160 Beratungen und Reparaturen wurden bereits durchgeführt. Unterstützt von Grünen und BUND traf sich die Gemeinschaft anfangs in der Schlüchterner Synagoge, später auch in der Stadthalle oder dem Gemeindezentrum. In der Bevölkerung stößt das Projekt auch überregional auf großen Zuspruch.

Dritter im Bundes der Umweltpreisträger 2023 ist die Hohe Landesschule Hanau, genauer die Schülerinnen und Schüler, die am Wettbewerb Ecodesign („Gestalte Wandel“) teilgenommen haben. Acht Schülergruppen entwickelten über Monate hinweg aufwendige Konzepte mit innovativen Ideen zur nachhaltigen Entwicklung. Darunter der Ecotrash, ein Mülleimer mit angebauten Sitzmöglichkeiten und Bepflanzung, der Eco-Tisch mit solarbetriebenem Stromanschluss für das Laden von Geräten wie Smartphones oder Tablets, die Biobox als Holzbox, in der Biomüll kompostiert wird und gleichzeitig Insekten einen Nistplatz finden, oder die HOLA-Trade, eine App zum Austauschen von Schulmaterialien wie Rucksäcken, Sportschuhen oder Mäppchen. Vier der zahlreichen Vorschläge sollen nun umgesetzt werden. Der Wettbewerb soll andere Schulen im MKK inspirieren, ebenfalls mitzumachen.

Die Preisverleihung ist am Montag, 6. November, 17 Uhr, im Glashaus in Linsengericht-Altenhaßlau, Baumschulenstraße 2a. Der Kreisausschuss des Main-Kinzig-Kreises vergibt den Umweltpreis seit 1975 an Einzelpersonen, Gruppen, Unternehmen, Verbände, Vereine und Schulen, die sich in besonderer Weise um den Umwelt-, Natur- und Klimaschutz verdient gemacht haben. Damit ist die Auszeichnung einer der ältesten kommunalen Umweltpreise. +++ pm