Als Reaktion auf die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump erwartet die Mittelstands- und Wirtschaftsunion von CDU und CSU von der nächsten Regierung eine EU-Führungsrolle beim Abschluss neuer Freihandelsabkommen.
"Deutschland muss in Europa die Führungsrolle für den Abschluss neuer Freihandelsabkommen übernehmen", sagte die Vorsitzende der Mittelstandsunion, Gitta Connemann, den Zeitungen der Mediengruppe Bayern. Diese dürften nicht mit wirtschaftsfremden Kriterien überlagert werden. "Jetzt muss es heißen: 'Europe's competitiveness first.'"
"Trumps Zoll-Hammer trifft Hunderttausende Mittelständler in Deutschland. Die weit reichenden US-Zölle sind ein harter Stresstest für die deutsche Wirtschaft", so Connemann weiter. Darüber hinaus forderte Connemann Gespräche mit der US-Administration. "Sollte sich Donald Trump nicht auf solche Gespräche darauf einlassen, muss die Antwort in Gegenzöllen bestehen." Zudem müsse "die Gesamtbelastung für die Betriebe kurzfristig runter." Union und SPD verhandeln etwa über die Senkung der Strompreise. +++
Kommentar dazu: Protektionismus: Ein Eigentor für die USA?
Die Ankündigung protektionistischer Maßnahmen durch die USA könnte weitreichende Konsequenzen haben – für die Weltwirtschaft, aber vor allem für die USA selbst. Während kurzfristig der heimische Markt geschützt werden soll, zeigen historische Beispiele, dass sich Protektionismus oft als Bumerang erweist.
Die USA riskieren, ihre Rolle als zentraler Wirtschaftsakteur zu schwächen. Andere Länder könnten sich stärker untereinander vernetzen, eigene Handelsabkommen schließen und neue Märkte erschließen. Der globale Handel würde sich neu strukturieren – möglicherweise mit langfristigen Nachteilen für die USA. Besonders problematisch ist die drohende Schwächung des US-Dollars als Leitwährung, wenn vermehrt in Euro oder Yuan gehandelt wird.
Unternehmen könnten sich zudem nach alternativen Produktionsstandorten umsehen. Länder mit attraktiven wirtschaftlichen Bedingungen – etwa Indien oder Vietnam – könnten davon profitieren. Auch technologisch könnten andere Regionen aufholen, wenn die USA Innovationen durch Exportbeschränkungen selbst einschränken.
Für die amerikanischen Verbraucher dürften höhere Preise eine spürbare Folge sein. Steigende Importzölle würden Waren verteuern und die Inflation antreiben. Gleichzeitig könnten US-Unternehmen, die auf internationale Lieferketten angewiesen sind, durch höhere Produktionskosten unter Druck geraten.
Letztlich stehen die USA vor einem wirtschaftlichen Dilemma: Während sie versuchen, den eigenen Markt zu schützen, könnten sie sich global isolieren und wirtschaftlich an Bedeutung verlieren. Die Weltwirtschaft wird sich anpassen – ob mit oder ohne die USA. +++ norbert hettler
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