Merkel verlangt Reformvorschläge – Tsakalotos neuer Finanzminister

Bundeskanzlerin Angela Merkel
Angela Merkel

Paris. Bundeskanzlerin Angela Merkel verlangt neue Reformvorschläge der griechischen Regierung noch in dieser Woche. Die Zeit dränge, sagte Merkel am Montagabend in Paris im Rahmen eines Treffens mit einem französischen Staatspräsidenten Hollande. Derzeit seien die Voraussetzungen für den Eintritt in Verhandlungen zu einem konkreten ESM-Programm nicht gegeben. Sie erwarte, dass der griechische Ministerpräsident Tsipras beim Treffen der Chefs der Euro-Staaten am Dienstag seine Vorstellungen vorlege. Prinzipiell sei die Tür für Verhandlungen aber offen. Auch Hollande betonte, jetzt liege es an Tsipras, neue Vorschläge zu machen.

Griechenlands Banken bleiben mindestens bis Mittwoch geschlossen

Die Banken in Griechenland bleiben mindestens bis Mittwoch geschlossen. Das teilte der griechische Bankenverband am Montag mit. Aus Bankenkreisen heißt es, eine längere Schließung sei aber wahrscheinlich. Die Banken sind bereits seit letztem Montag zu, seitdem können die meisten Bürger maximal 60 Euro pro Tag an Geldautomaten abheben. Auch diese Regelung soll mindestens bis Mittwoch beibehalten werden. Unklar ist weiterhin, ob die Europäische Zentralbank weiter Geld in das griechische Bankensystem steckt.

Efklidis Tsakalotos wird neuer griechischer Finanzminister

Nach dem Rücktritt von Yanis Varoufakis wird Efklidis Tsakalotos neuer griechischer Finanzminister. Das wurde am Montag in Athen bekannt. Tsakalotos war bislang stellvertretender Außenminister gewesen. Zudem trat er als Chef-Verhandler der griechischen Regierung im Schuldenstreit auf. Der Wirtschaftsprofessor tritt nach Ansicht von Beobachtern wesentlich zurückhaltender und konstruktiver auf als Varoufakis. Während der letzten Eurogruppen-Treffen saß er stets an der Seite von Varoufakis. Tsakalotos studierte Wirtschaft, Politik und Philosophie an den Universitäten Oxford und Sussex und erlangte seinen PhD im Jahr 1989 in Oxford. Von 1989 bis 1993 war er an der University of Kent tätig, von 1994 bis 2010 dann an der Wirtschaftsuniversität Athen. +++ fuldainfo

Sie können uns jederzeit Leserbriefe zukommen lassen.

Diskutieren kann man auf Twitter oder Facebook

Hier können Sie sich für den fuldainfo Newsletter anmelden. Dieser erscheint täglich und hält Sie über alles Wichtige, was passiert auf dem Laufenden. Sie können den Newsletter jederzeit wieder abbestellen. Auch ist es möglich, nur den Newsletter „Klartext mit Radtke“ zu bestellen.

Newsletter bestellen