Merkel: Anordnung von U-Haft gegen Yücel „unverhältnismäßig hart“

Gabriel: Entscheidung zu Yücel unangemessen

Angela Merkel (CDU)
Angela Merkel (CDU)

Berlin. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Nachricht, dass gegen den deutsch-türkischen Journalisten Deniz Yücel Untersuchungshaft angeordnet wurde, als „bitter und enttäuschend“ bezeichnet: „Diese Maßnahme ist unverhältnismäßig hart, zumal Deniz Yücel sich der türkischen Justiz freiwillig gestellt und für die Ermittlungen zur Verfügung gestellt hat“, erklärte Merkel am Montag.

„Die Bundesregierung erwartet, dass die türkische Justiz in ihrer Behandlung des Falles Yücel den hohen Wert der Pressefreiheit für jede demokratische Gesellschaft berücksichtigt. Wir werden uns weiter nachdrücklich für eine faire und rechtsstaatliche Behandlung Deniz Yücels einsetzen und hoffen, dass er bald seine Freiheit zurückerlangt.“ Zuvor hatte ein Haftrichter wegen des Vorwurfs der Propaganda für eine terroristische Vereinigung und Aufwiegelung der Bevölkerung Untersuchungshaft gegen Yücel ausgesprochen. Die Anwälte des „Welt“-Journalisten kündigten Einspruch gegen die Entscheidung an. Yücel hatte sich am 14. Februar freiwillig der Polizei in Istanbul zur Befragung gestellt und war daraufhin in Polizeigewahrsam genommen worden.

Gabriel: Entscheidung zu Yücel „viel zu hart und unangemessen“

Bundesaußenminister Sigmar Gabriel hat die Anordnung einer Untersuchungshaft für den deutsch-türkischen Journalisten Deniz Yücel durch ein Gericht in Istanbul als eine „viel zu harte und unangemessene Entscheidung“ bezeichnet. Man werde sich mit Nachdruck dafür einsetzen, dass Yücel rasch wieder freikomme, erklärte Gabriel am Montagabend. Zuvor hatte ein Haftrichter wegen des Vorwurfs der Propaganda für eine terroristische Vereinigung und Aufwiegelung der Bevölkerung Untersuchungshaft für Yücel ausgesprochen. Die Anwälte des „Welt“-Journalisten kündigten Einspruch gegen die Entscheidung an. Yücel hatte sich am 14. Februar freiwillig der Polizei in Istanbul zur Befragung gestellt und war daraufhin in Polizeigewahrsam genommen worden. +++