MEDIBUS fährt weiter

Klose: „Wir wollen vermehrt integrierte Versorgungsangebote schaffen.“

Der MEDIBUS kann mit finanzieller Unterstützung des Landes weiterfahren: Gemeinsam mit der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen, den beiden Landkreisen Werra-Meißner und Hersfeld-Rotenburg sowie den Kommunalvertretungen des Interkommunalen Zweckverbands Sontra-Herleshausen-Nentershausen wurde vereinbart, das Projekt fortzuführen und es um die Komponente der pflegerischen und sozialen Betreuung zu erweitern.

„Es freut mich, dass wir die Zukunft des MEDIBUS mit dieser konzertierten Aktion sichern. Das sichert die gesundheitliche Versorgung der Bürgerinnen und Bürger in Hessen“, sagt Sozial- und Integrationsminister Kai Klose zur beschlossenen Kooperation, die vom Land finanziell gefördert wird. Insbesondere bei chronisch Erkrankten und älteren Menschen bestehe oft Hilfebedarf, der die Expertise verschiedener Gesundheits- und Pflegeberufe gleichzeitig erfordert. „In einer älter werdenden Gesellschaft wollen wir vermehrt integrierte Versorgungsangebote schaffen. Deshalb bringt der MEDIBUS künftig neben der hausärztlichen Versorgung auch Beratungsangebote aus den Bereichen Pflege und soziale Betreuung in die Region“, so Klose weiter. Die Erprobung dieser innovativen sektorenübergreifenden Versorgungsform wird vom Land für die nächsten drei Jahre gefördert. „Wir schließen mit dem MEDIBUS kurzfristige Versorgungslücken, die Herausforderung der Zukunft aber ist, die wohnortnahe Versorgung der Bürgerinnen und Bürger dauerhaft zu sichern. Deshalb fördert die Landesregierung auch den geplanten Ausbau des interkommunalen Gesundheitszentrums Sontra.“

Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen, Dr. Eckhard Starke, lobt die erfolgreiche regionale Projektförderung: „In guter Zusammenarbeit ist hier schnell eine Lösung gefunden worden und damit die Möglichkeit, den MEDIBUS als erweitertes Versorgungsangebot auf der Straße zu halten. Die Erfahrungen der vergangenen Jahre haben gezeigt, dass ein Format wie der MEDIBUS aus der Region heraus betrieben werden sollte, um damit auch den lokalen Anforderungen gerecht zu werden. Mir liegt die Projektregion sehr am Herzen und wir werden selbstverständlich weiterhin unter größtem Einsatz daran arbeiten, Landärzte dauerhaft zur Ansiedlung zu bewegen. Die KV Hessen bietet hierzu zahlreiche Förder- und Beratungsmöglichkeiten, wie beispielsweise eine neu implementierte BWL Beratung für Praxisgründer, an.“ „Auch der interkommunale Zweckverband Sontra-Herleshausen-Nentershausen begrüßt, dass das Projekt verlängert wird“, so Sontras Bürgermeister Thomas Eckhardt. „Mit dieser 3 jährigen Laufzeitverlängerung und der Erweiterung der bestehenden sozialen und pflegerischen Beratungsangebote schaffen wir auf der einen Seite Klarheit in Bezug auf die weitere hausärztliche Versorgungssituation des MEDIBUS in den Kommunen Herleshausen, Nentershausen, Sontra, Weißenborn und Cornberg und gewinnen auf der anderen Seite Zeit für unser gemeinsames mittel- und langfristiges Ziel, die ärztliche Versorgung in unserer Gesundheitsregion mit dem interkommunalen Gesundheitszentrum in Sontra und den Satelittenpraxen in den beteiligten Kommunen über das dahinterstehende regionale Fachwerk Gesundheit weiter aufzubauen und mit Leben zu füllen.“

Koch freut sich über das Ergebnis

Landrat Dr. Michael Koch freut sich über die guten Nachrichten aus Wiesbaden: „Es ist ein wichtiges Zeichen und eindeutiges Bekenntnis zu unserem ländlichen Raum, dass die Zukunft des Medibusses gesichert ist. Die Bemühungen aller Beteiligten haben sich gelohnt und die Bürgerinnen und Bürger von Cornberg und Nentershausen können aufatmen.“ Zukünftig soll neben der medizinischen Betreuung auch die pflegerische und soziale Betreuung über den Medibus sichergestellt werden. Koch bedankt sich in diesem Zusammenhang nicht nur bei den beteiligten Partnern für erfolgreiche Verhandlungsgespräche, sondern auch bei den Mitgliedern des Kreistags des Landkreises Hersfeld-Rotenburg, die ihm durch einen überparteilich getragenen Beschluss ein Verhandlungsvotum für die Unterstützung des Angebots der KV erteilt haben. Der Landrat weiter: „Zudem danke ich in besonderer Weise Dr. Eckhard Starke von der Kassenärztlichen Vereinigung sowie den Mitgliedern der Hausarztakademie, die in mehreren Terminen konstruktiv an einer Lösung mitgearbeitet haben.“ Das nun verkündete Ergebnis sei eine gelungene Lösung, bei der sich der Landkreis Hersfeld-Rotenburg nicht unmittelbar an den finanziellen Kosten beteiligen muss, die ärztliche Versorgung in den betroffenen Kommunen aber dennoch gesichert sei. Übergeordnetes Ziel bleibt laut Koch aber die dauerhafte Niederlassung und Ansiedlung von Hausärzten, um in allen Teilen des Landkreises eine wohnortnahe Gesundheitsversorgung zu gewährleisten. +++ pm