An die annähernd zweieinhalbjährige Pandemie-Zeit reihte sich mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine die nächste große Herausforderung. Die Auswirkungen und Folgen dieses Krieges waren für alle Berufsbranchen und Gesellschaftsschichten sicht- und spürbar. In unserem turnusmäßigen Interview mit dem Sprecher der Geschäftsleitung der RhönEnergie Fulda Martin Heun baten wir darum, die Herausforderungen, die mit „Corona“ verbunden waren, kurz Revue passieren zu lassen und die gegenwärtigen Schwierigkeiten der Energiekrise, die mit dem Krieg in Europa und damit auch mit bundespolitischen Entscheidungsprozessen korrelieren, zu beleuchten. Das Sprichwort „Nach der Krise ist vor der Krise“, war nie treffender.
„Wir haben alle Maßnahmen ergriffen, die erforderlich waren, um die Ausbreitung des Virus im Unternehmen weitestgehend zu unterbinden“
„Zwei Jahre Pandemie ist eine sehr lange Zeit“, hält der Sprecher der Geschäftsführung der RhönEnergie Fulda, Martin Heun, in unserem Gespräch fest. Er mutmaßt als Unternehmensgruppe „eine ganze Menge aus den vergangenen beiden Jahren gelernt und mitgenommen zu haben. „Sehr gut funktioniert“ beim heimischen Energiedienstleister habe beispielsweise die in der Unternehmensgruppe aufgebaute und umgesetzte sogenannte „Krisenstabsorganisation“, die sich nach den Worten von Heun „bewährt“ habe. „Wir haben alle Maßnahmen ergriffen, die erforderlich waren, um die Ausbreitung des Virus im Unternehmen weitestgehend zu unterbinden, sodass wir von der Versorgungssicherheit aber auch von kaufmännischer Seite her bis zur Abwicklung der Produkte handlungsfähig sein konnten“, so Martin Heun im Gespräch mit fuldainfo.
Einen Quantensprung hat der heimische Energiedienstleister in kommunaler Trägerschaft, wie sicherlich viele Unternehmungen, in der Digitalisierung erlebt. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben gezeigt, dass sie sich im Sinne des Homeoffice selbst organisieren konnten und ihre Arbeit auch gut von zu Hause aus machen konnten; auch wenn festzuhalten gilt, dass die 100%-Homeoffice-Variante nicht der Königsweg ist“, weshalb es den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der RhönEnergie Fulda an drei Tagen in der Woche freigestellt ist, ob sie ihre Arbeit aus dem Homeoffice heraus oder vor Ort und in Präsenz im Unternehmen erbringen möchten. Von dem Modell können jedoch nicht alle Mitarbeitenden Gebrauch machen. „Da wo weiterhin mit Planwerk gearbeitet werden muss oder wo bestimmte Unterlagen in Papierform genutzt werden müssen, die Mitarbeiter dieses Zuständigkeitsbereiches müssen natürlich vor Ort sein, auch wenn vieles digital möglich ist“, so Heun.
„Der Teamspirit im Haus kann sich nur dann bilden, wenn man persönlich und physisch miteinander agiert“
„Uns als Geschäftsleitung ist es aber schon auch wichtig, dass die Mitarbeitenden zusammenkommen. Der Teamspirit im Haus kann sich nur dann auch bilden, wenn man persönlich und physisch miteinander agiert. Ich glaube, dass es unsere Mitarbeitenden schon gutheißen, dass wir sie selbst darüber entscheiden lassen, auf welches Arbeitsmodell sie zurückgreifen möchten. Da beobachten wir, dass das schon sehr gut funktioniert. Wir sehen aber auch, dass wir als Führungskräfte lernen müssen, digital zu führen“, sagt Heun, der herausstellt: „Wir haben aus den Corona-Jahren keinen nennenswerten Schaden erlitten und können jetzt, zwei Jahre nach der Pandemie, aus dem Fundus unserer gewonnenen Eindrücke schöpfen und diesen Erfahrungswert für uns als Chance begreifen.“
Ein gewonnener Erfahrungswert sind beispielsweise die digitalen Kunden-Services, die es zwar auch schon vor der Pandemie gab, jedoch nicht so umfangreich wie nach der Pandemie genutzt wurden. Hierzu Heun: „Wir haben die digitalen Angebote für unsere Kunden weiter ausgebaut; hier gehören aber immer zwei dazu: einer, der es anbietet und einer, der es nutzt. Das Angebot bestand zwar auch schon vor der Pandemie, jedoch wurde es nicht so stark genutzt. Das Angebot wurde nach der Pandemie noch einmal kundenfreundlicher gestaltet, weshalb es heute viel stärker genutzt wird. Die Anzahl der Kunden, die unsere Online-Services in Anspruch nehmen, haben sich während der Pandemie noch einmal verdoppelt.“
Zu den gegenwärtigen Herausforderungen befragt und wie man den Vorgaben vonseiten der Bundespolitik nachkommen möchte, stellt der Sprecher der Geschäftsleitung der RhönEnergie Fulda heraus, dass hier die Politik einen „enormen Handlungsbedarf“ habe. Auch angesichts dem eisernen Ziel, bis 2045 klimaneutral zu werden, prophezeit Heun, dass wir „viel länger brauchen werden“. Was Heun zur Technologieoffenheit sagte und wo wir diesbezüglich unbedingt hinkommen müssen, erfahren Sie im Videointerview. +++ ja









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