Managergehälter: Aktionäre greifen Aufsichtsräte an

Häufig intransparent

Geld

Berlin. Vertreter von Großaktionären und Stimmrechtsberater erhöhen den Druck auf deutsche Konzerne, ihre Vorstandsvergütung zu überarbeiten. „Wir können fast keinem Vergütungssystem eines deutschen Konzerns uneingeschränkt zustimmen“, urteilt Thomas von Oehsen von der US-Aktionärsberatung ISS laut „Spiegel“. Der ISS empfiehlt dem Magazin zufolge den Aktionären bei zwei Drittel der bisher analysierten Unternehmen, bei der Hauptversammlung mit Nein zu stimmen, wenn die Gehaltssysteme zur Abstimmung gestellt werden. „Wir werden künftig auch auf die Abwahl von Aufsichtsräten drängen, wenn Exzesse nicht angemessen korrigiert werden“, drohte auch Hans-Christoph Hirt, Kochef des britischen Investors und Aktionärsberaters Hermes. Bereits 2016 hatte Hermes die Vergütungssysteme von 15 deutschen Konzernen abgelehnt. „Nur wenn Aufsichtsräte für die Managervergütung zur Rechenschaft gezogen werden, wird sich etwas ändern“, glaubt Amra Balic, bei der Fondsgesellschaft Blackrock zuständig für Fragen der Unternehmensführung. Der US-Investmentgigant will in den Hauptversammlungen gegebenenfalls die Mitglieder des Vergütungsausschusses im Aufsichtsrat nicht entlasten. Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz kritisiert die üppigen Altersbezüge für Vorstände. „Wie die Pensionszusagen für Vorstandsmitglieder zustande kommen, ist häufig intransparent und wir halten sie in vielen Fällen auch für unangemessen hoch“, sagte die Vergütungsexpertin Christiane Hölz. +++