Main-Kinzig Kreis unterstützt die ehrenamtliche Rettung von Rehkitzen

Ausnahme für Einsatz von Drohnen erforderlich

Die Eheleute Anita und Jörg Fuchs aus Gelnhausen betreiben seit längerer Zeit ehrenamtlich die Rettung von Rehkitzen mit ferngesteuerten Drohnen. Dieses Konzept hat sich in vielen Regionen bereits bewährt, ist jedoch an umfassende Auflagen gebunden. Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler hat sich gemeinsam mit Landrat Thorsten Stolz dafür eingesetzt, dass diese Initiative auch im Main-Kinzig-Kreis möglich wird.

So haben die Akteure ihr Vorhaben bereits im vergangenen Jahr beim Naturschutzbeirat vorgestellt und positive Rückmeldungen erhalten. „Auch die Untere Naturschutzbehörde zeigte sich aufgeschlossen“, berichtet Susanne Simmler. Die abschließende Entscheidung liegt jedoch beim Regierungspräsidium in Darmstadt. Hier wurde von den Eheleuten Fuchs schließlich ein Antrag auf Ausnahmegenehmigung gestellt. Wie sie im Gespräch mit der Ersten Kreisbeigeordneten und dem Landrat erläuterten, bieten Drohnen technische Möglichkeiten, mit einer Wärmebildkamera die Jungtiere in Abstimmung mit den jeweiligen Landwirten zeitnah vor der Mahd aufzuspüren. Diese befinden sich häufig im Bereich von Randstrukturen an Autobahnen, Bahnlinien und Bundeswasserstrassen oder in Waldrandnähe.

Nun stellte sich jedoch heraus, dass die Behörde in Südhessen in diesem Punkt andere Vorgaben macht, als das Regierungspräsidium in Kassel, das den Flugbetrieb über und in weniger als 100m seitlichem Abstand von Bundesfernstraßen, Bundeswasserstraßen und Bahnanlagen unter Auflagen genehmigt. Das zuständige Dezernat in Darmstadt hat allerdings diesbezüglich keine Ausnahme zugelassen.

Nach Darstellung der Tierschützer sind gerade diese Randstrukturen im Rahmen der Kitzrettung typische Fundorte, können aber mit dieser Abstandsregelung nicht ausreichend eingesehen werden. Somit werde in diesen Bereichen weiterhin die Gefährdung der Tiere in Kauf genommen. Daher hat sich der Main-Kinzig-Kreis vor sechs Wochen im Namen der engagierten Kitzretter an die Genehmigungsbehörde in Darmstadt gewandt, die Entscheidung zu überprüfen und die Regelungen des RP Kassel zu übernehmen. Eine Antwort steht noch aus. +++