Lauterbach lehnt Maskenpflicht am Arbeitsplatz ab

Bayern erhöht Bußgeld für Verletzung der Maskenpflicht

Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach hält nichts von einer generellen Maskenpflicht am Arbeitsplatz. „Die Maskenpflicht am Arbeitsplatz ist nur in Ausnahmefällen sinnvoll. Dazu zählen Arbeitsplätze, wo ein regelmäßiges Lüften und Mindestabstände beides nicht möglich sind“, sagte Lauterbach der „Rheinischen Post“. Es sei den Arbeitnehmern nur dann die Maskenpflicht zuzumuten, wenn andere Möglichkeiten ausgeschöpft sind.

Lauterbach forderte stattdessen, eine schärfere Obergrenze für private Feiern zu ziehen. „Im Vordergrund sollte jetzt eher das Verbot von spontanen Partys oder die Maskenpflicht dort stehen.“ Auch eine Obergrenze von Feiern im privaten auf maximal 50 Personen sei sinnvoll, so der SPD-Politiker. „Es kann nicht sein, dass eine kleine Gruppe durch rücksichtsloses Verhalten die Pandemie vorantreibt und dass dafür Schüler und Arbeitnehmer stundenlang die Maske tragen müssen.“ CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer hatte zuvor eine allgemeine Maskenpflicht am Arbeitsplatz angeregt.

Bayern erhöht Bußgeld für Verletzung der Maskenpflicht

Wer in Bayern die Maskenpflicht verletzt muss künftig tiefer in die Tasche greifen. „Je höher die Infektionszahlen, desto wichtiger sind Masken. Bayern wird das stärker kontrollieren und erhöht die Bußgelder von 150 auf 250 Euro“, schrieb Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Montag auf Twitter. Und weiter: „Wir müssen im Kampf gegen Corona die Zügel anziehen.“ Auch die Polizei werde verstärkt kontrollieren. „Corona verzeiht keinen Leichtsinn“, so der CSU-Chef. Der Ministerpräsidenten-Konferenz rief er zudem zur Entwicklung einer gemeinsamen Strategie auf, „um vor einer zweiten Welle zu bleiben und nicht hinterherzulaufen“, so Söder. „Corona ist wieder auf dem Sprung zu einer exponentiellen Entwicklung.“

Kretschmer gegen bundesweit einheitliche Corona-Regelungen

Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat sich gegen bundesweit einheitliche Regelungen zur Eindämmung des Coronavirus ausgesprochen. „Entscheidend ist, dass die Länder, die da wirklich hohe Infektionszahlen haben, ständigen Zuwachs von Tag zu Tag, dass die auch entschieden handeln“, sagte Kretschmer dem Deutschlandfunk am Montag. Dort seien Maßnahmen notwendig, die man zum Beispiel in Sachsen so nicht treffen müsse. Er halte nichts davon „mit Kanonen auf Spatzen zu schießen“ und alles zu verallgemeinern, sondern zielgenau zu handeln. „Wenn wir feststellen, dass ein großer Teil der Infektionen durch Reiserückkehrer kommen, durch große Veranstaltungen, dann muss an diesen Stellen angesetzt werden“, so der Ministerpräsident. Man solle zunächst nicht alles grundsätzlich verbieten, sondern die Möglichkeit schaffen, gesellschaftliches und wirtschaftliches Leben zu ermöglichen und die Verantwortung ein Stück weit auch an die zu geben,  die sich ganz konkret mit der Situation auskennen. „Das heißt, bei den Vereinen, bei den Wirtschaftsunternehmen, bei denjenigen, die auch Hygienekonzepte erstellen können. Und wir haben mit diesem Verfahren sehr, sehr gute Erfahrungen gemacht“, sagte der CDU-Politiker. Der Karneval sei hier sicherlich eine besondere Situation – ihn jetzt abzusagen halte er, auch in Anbetracht der Monate die noch bevorstehen, „für zu verfrüht“. +++

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