Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) fordert CDU-Chef Friedrich Merz bei der Impfpflicht zu einer gemeinsamen Lösung auf. Dieser solle „über seinen Schatten springen, uns zu helfen, einen der Anträge durchzubringen“, sagte Lauterbach der Wochenzeitung „Die Zeit“. Und weiter: „Wenn er Vorschläge hat, die zu der Sache klug sind, wird das aufgegriffen. Das Gemeinsame muss beachtet werden“, sagte der SPD-Politiker. Wichtig sei, dass die Impfpflicht früh kommt. Persönlich spricht sich Lauterbach für die Impfung ab 18 Jahren kommenden Herbst aus. Für Menschen, die nicht der Impfpflicht nachkommen, forderte der Minister „substanzielle Maßnahmen und Strafen“. Und weiter: „Ich persönlich finde es absolut inakzeptabel und auch selbstgerecht, wenn jemand hingeht und sagt: Ich will mich nicht impfen lassen
, aber in Kauf nimmt, dass er damit andere gefährdet“, sagte Lauterbach. Für Ungeimpfte im medizinischen Bereich zeigte er kein Verständnis: „Wenn ich mich infiziert habe und arbeite eng am Patienten, kann der Patient sterben, weil er sich bei mir infiziert. Dann muss man für sich selbst die Frage hin und her wiegen: Bin ich im richtigen Beruf.
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Impfungen in Apotheken laufen nur schleppend an
Die vor zwei Wochen gestartete Corona-Impfung in Apotheken ist bisher nur sehr schleppend angelaufen. Es beteiligen sich bislang insgesamt nur 731 Apotheken, berichtet die „Bild“ unter Berufung auf Informationen aus dem Bundesgesundheitsministerium. Dort wurden seit dem 8. Februar insgesamt 13.279 Impfungen durchgeführt, schreibt die Zeitung. Konkret wurden an das Robert-Koch-Institut 10.149 Booster-, 1.109 Erst- und 2.021 Zweit-Impfungen gemeldet. Die Präsidentin der ABDA, Gabriele Regina Overwiening sagte der „Bild“ dazu: „Die Nachfrage der Menschen nach Impfungen ist derzeit generell niedrig. Das kann sich je nach Pandemieverlauf und Impfregeln aber wieder ändern. Wenn der Bedarf wächst, werden die Bestellungen zunehmen und sich schnell weitere Apotheken für die Impfung registrieren. Bundesweit sind schon weit über 6000 Apotheker für die Impfung geschult.“ Wie schon vor dem Start der Apotheken-Impfung, kritisierte Ulrich Weigeldt, Vorsitzender des deutschen Hausärzteverbandes, das dortige Impf-Angebot: „Spätestens jetzt sollte jedem klar sein, dass das Impfen in der Apotheke keinen Sinn macht.“ Statt immer neuer Impfstellen, „die dann nicht genutzt werden“, so Weigeldt, forderte der Verbandschef, den Fokus auf eine „Impfkampagne, die die Menschen erreicht“, zu legen. +++