Landesregierung spendet Tablets an den ambulanten Hospizdienst

Mit Sterbenden Kontakt halten

Bei der Übergabe der Tablets (von links): Ute Sander, Koordinatorin Kinderhospizdienst Main-Kinzig-Fulda, Wilfried Wanjek, Leiter des Malteser Hospizzentrums, sowie Melvin Frank, Mitarbeiter Ministerium für digitale Strategie und Entwicklung. Foto: Hessische Staatskanzlei

„Die aktuelle Situation im Rahmen der COVID-19 Pandemie stellt die Gesellschaft vor außergewöhnliche Herausforderungen. Insbesondere für Menschen, die sich in der letzten Lebensphase und hospizlicher Betreuung – ambulant oder stationär – befinden sowie deren Angehörige ist es eine schwierige Situation“, heißt es in einem Brief von Prof. Dr. Kristina Sinemus, Hessische Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung, sowie Kai Klose, Hessischer Ministerin für Soziales und Integration, an die stationären Hospize und ambulanten Hospizdienste in Hessen.

Neben einer guten Versorgung ist für Menschen am Lebensende der Kontakt zu ihren Mitmenschen am wichtigsten, dieser ist jedoch durch die aktuelle Pandemielage nur erschwert möglich. Um trotzdem Kontakt zu Mitmenschen zu halten, stellt die hessische Landesregierung dem ambulanten Hospizdienst der Malteser im Bistum Fulda insgesamt zwölf Tablets zur Verfügung, für jede der drei Dienststellen in Fulda, Gründau und Marburg vier.

„Ich finde es hervorragend, dass die hessische Landesregierung diese Umstände erkannt hat und uns bei unserer Arbeit unterstützt“, sagt Wilfried Wanjek, Leiter des ambulanten Hospizdienstes der Malteser im Bistum Fulda. Der Dienst betreut nicht nur Erwachsene und ihre Angehörigen, sondern auch Familien mit Kindern, die lebensverkürzt erkrankt sind. „Wir haben in diesem Jahr gelernt, dass besonders in solch anspruchsvollen Zeiten der Bedarf an Betreuung und Begleitungen sehr hoch ist“, so Wanjek weiter. Die Tablets werden an die Begleiteten und Ehrenamtlichen gegeben, damit sie miteinander kommunizieren können. Die bekannten Videotelefonieprogramme seien bereits vorinstalliert. Die Benutzer könnten somit einfach loslegen.

„Viele mussten schmerzhaft den Verlust eines geliebten Menschen in diesem Jahr verkraften und aufgrund der Pandemie war bei einigen auch eine persönliche Verabschiedung nicht möglich, vielleicht eine der tragischsten Konsequenzen, die wir erleben mussten. Natürlich können Tablets oder Smartphones nicht den persönlichen Kontakt und Berührungen ersetzen, aber wir hoffen, dass sie damit die Arbeit ein klein wenig erleichtern können, um trotz der momentanen Zeit nicht das Gefühl von Isolation zu verspüren“, hob Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus hervor.
Sozialminister Kai Klose betont die enormen Schwierigkeiten, die die im Kampf gegen das Coronavirus notwendigen Kontaktbeschränkungen für die Hospizarbeit darstellen: „Der digitale Kontakt kann persönliche Nähe niemals vollständig ersetzen – schon gar keine Hand, die hält. Trotzdem können die Tablets helfen, die Bindung zwischen Schwerstkranken und Sterbenden mit ihren Begleiterinnen und Begleitern aufrechtzuerhalten.“

Der menschliche Kontakt fehle uns allen. „Aber gerade in einer solchen Situation ist es wichtig, Kontakt mit Menschen halten zu können, die gut in den Themen Sterben und Trauer ausgebildet sind“, erklärt Wanjek. Die Tablets würden diesen Kontakt erleichtern. „Ich möchte mich für die Unterstützung herzlich bedanken. Wir sind durch die hessische Landesregierung nicht nur mit den Tablets unterstützt worden, sondern auch durch andere Maßnahmen, u.a. einer Sachkostenförderung von 3.500 Euro“, berichtet Wanjek.