Lage in Hochwassergebieten bleibt kritisch

Bundeswehr erwartet weitere Hilfsanfragen aus Hochwassergebieten

Die Lage in den Hochwassergebieten in Deutschland bleibt weiter kritisch. Besonders betroffen sind neben Niedersachsen weiterhin der Süden von Sachsen-Anhalt und der Norden von Thüringen sowie teilweise Gebiete in Nordrhein-Westfalen. In Sachsen-Anhalt hatte zuletzt der Landkreis Mansfeld-Südharz Kräfte der Bundeswehr zur Hilfe angefordert, die Soldaten sollen die Einsatzkräfte vor Ort bei der Sandsackbefüllung und der Deichverteidigung unterstützen.

In einigen Orten wurde zudem die Schulpflicht am Donnerstag und Freitag ausgesetzt – die Schulen in den betroffenen Ortschaften Kelbra, Roßla und Wallhausen bleiben an diesen Tagen geschlossen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt unterdessen weiterhin vor Dauerregen, der noch bis Donnerstag anhalten könnte. In den betroffenen Gebieten werden aber nicht nur steigende Pegel, sondern auch durchweichte Deiche mit Sorge beobachtet. Diese müssen mit Sandsäcken stabilisiert werden. In Niedersachsen sind die Reserven von Sandsäcken bereits ausgeschöpft, sodass Hilfe aus anderen Bundesländern nötig wurde. Aktuell sind dort zahlreiche Pegel weiterhin über der höchsten Meldestufe 3 – insbesondere betroffen sind aktuell die Einzugsgebiete der Aller, Leine und Oker sowie Hase und Hunte. In den kommenden Tagen ist zudem im Oberlauf der Weser erneut mit einer Verschärfung der Hochwasserlage zu rechnen. Auch in Sachsen-Anhalt arbeiten die Einsatzkräfte derzeit daran, die Deiche zu verstärken und zu sichern. In Thüringen gehen die Behörden davon aus, dass die Wasserstände an den Pegeln ab Donnerstagmittag wieder langsam fallen werden.

Bundeswehr erwartet weitere Hilfsanfragen aus Hochwassergebieten

Angesichts des Dauerregens über weiten Teilen Deutschlands rechnet das Territoriale Führungskommando (TFK) der Bundeswehr mit weiteren Hilfsanfragen von Behörden. Aktuell lägen keine Amtshilfeanträge aus anderen Bundesländern vor, man sei jedoch – nicht zuletzt aufgrund der Wetterlage – „auf weitere Unterstützungsanfragen eingestellt“, sagte ein Sprecher den Zeitungen der „Mediengruppe Bayern“. Am vergangenen Donnerstag hatte die niedersächsische Landesregierung ein Amtshilfeersuchen an das TFK gestellt. Nach Angaben des Sprechers hält die Bundeswehr aktuell zehn Hubschrauber und rund 100 Soldaten für einen möglichen Einsatz in Bereitschaft. Beim Marinefliegergeschwader 5 in Nordholz an der Nordseeküste Niedersachsens stehen demnach zwei Hubschrauber des Typs Sea Lynx sowie jeweils ein Hubschrauber der Typen Sea King sowie NH-90 NTH Sea Lion bereit. Beim Transporthubschrauberregiment 10 des Heeres in Faßberg und am Internationalen Hubschrauberausbildungszentrum in Bückeburg (ebenfalls Niedersachsen) seien insgesamt vier NH-90 des Heeres für die Hochwasserhilfe einsatzbereit. Zusätzlich befinden sich zwei CH-53 des Hubschraubergeschwaders 64 der Luftwaffe am Standort Holzdorf (Sachsen-Anhalt). +++


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