K+S: In der Pandemie auf Kurs geblieben

Konzernergebnis wegen Wertminderung im Minus

K+S

Durch umfangreiche Prävention und ein funktionierendes Krisenmanagement kommt K+S vergleichsweise gut durch die anhaltende Corona-Pandemie. Mehr noch: Die Produktion konnte an allen Kali-Standorten im Vergleich zum Vorjahr gesteigert werden. Dennoch belasteten die erforderlichen Maßnahmen im Zuge der Pandemie das Ergebnis mit rund 40 Millionen Euro.

Rahmenbedingungen im Jahr 2020 herausfordernd

Die Kalipreise erholten sich im Verlauf des Jahres 2020 nach den lange erwarteten Vertragsabschlüssen mit chinesischen Abnehmern schwächer als erwartet. Der milde Winter in Nordamerika und Europa wirkte sich darüber hinaus sehr negativ auf den Auftausalzabsatz aus. Hinzu kamen Einmalkosten in Verbindung mit der Restrukturierung der Verwaltung sowie Transaktionskosten im Zusammenhang mit dem Verkauf der Operativen Einheit Americas. All dies führte zu einem Rückgang des operativen Ergebnisses EBITDA auf 445 Millionen Euro (2019: 640 Millionen Euro), inklusive des nicht fortgeführten Geschäfts. „Mit dem im Jahr 2020 erzielten EBITDA sind wir trotz der schwierigen Rahmenbedingungen nicht zufrieden“, sagt Dr. Burkhard Lohr, Vorstandsvorsitzender von K+S. „Die Maßnahmen, die wir selbst in der Hand hatten, haben wir hingegen gut vorangebracht.“ Lohr verweist in diesem Zusammenhang auf die im Oktober 2020 getroffene Verkaufsvereinbarung für die Operative Einheit Americas. Mit dem Verkauf werde K+S rund 2,5 Milliarden Euro erlösen und damit die Verschuldung deutlich reduzieren. Die damit einhergehende Restrukturierung der Verwaltung konnte planmäßig zum Jahresende abgeschlossen werden. Dies spare künftig 30 % bzw. 60 Millionen Euro der bisherigen Verwaltungskosten ein. Darüber hinaus habe K+S im Jahr 2020 wie geplant mehr als 150 Millionen Euro an Synergien erzielt, weitere operative Verbesserungen an den Produktionsstandorten erreicht und mit dem neuen Joint Venture REKS einen wichtigen Schritt zur strategischen Neuausrichtung von K+S vollzogen. „Für 2021 haben sich unsere geschäftlichen Rahmenbedingungen etwas verbessert, so dass wir für dieses Jahr von einem höheren operativen Ergebnis ausgehen“, so Dr. Lohr zum Ausblick für das laufende Jahr.

Konzernergebnis wegen Wertminderung im Minus

Aufgrund des im Jahr 2020 durch die Wertminderung stark negativen bereinigten Konzernergebnisses nach Steuern von -1,8 Milliarden Euro, das auch ohne diese Wertminderung negativ gewesen wäre, des daraus resultierenden Bilanzverlusts der K+S Aktiengesellschaft, eines erwarteten deutlich negativen Freien Cashflows aus dem operativen Geschäft im Jahr 2021 und der geplanten Verwendung des Kaufpreises für die Operative Einheit Americas zur Schuldentilgung und zur Stärkung der Bilanz wird für das Geschäftsjahr 2020 keine Dividende ausgezahlt werden.

Ausblick 2021: Höheres EBITDA erwartet

Seit Jahresbeginn haben sich die Rahmenbedingungen für das Geschäft von K+S verbessert. Durch den teils deutlichen Anstieg der Preise für Agrarrohstoffe verbessern sich die Ertragsperspektiven in der Landwirtschaft, so dass K+S von einer sehr guten Nachfrage nach Kalidüngemitteln und auch einer weiteren Erholung der Preise im laufenden Jahr ausgeht. Aufgrund der winterlichen Witterung zu Jahresbeginn rechnet das Unternehmen im ersten Quartal insgesamt mit einer überdurchschnittlichen Nachfrage nach Auftausalz. Dies dürfte sich ebenfalls positiv auf das Frühbezugsgeschäft des laufenden Jahres auswirken. Diese erwarteten Entwicklungen zusammen mit den Maßnahmen zur deutlichen Verschlankung der Verwaltung und dem einmaligen Ertrag zum Closing des REKS-Joint Ventures von rund 200 Millionen Euro sollten im laufenden Geschäftsjahr zu einer Verbesserung des EBITDA aus fortgeführter Geschäftstätigkeit auf 440 bis 540 Millionen Euro führen (2020: 267 Millionen Euro). +++ pm

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