K+S erzielt weniger Gewinn

Kassel. Der Düngemittel- und Salzproduzent K+S konnte im zweiten Quartal von einem robusten Salzgeschäft profitieren. Sinkende Kali-Preise und der starke Euro sorgten aber für schlechtere Geschäfte. „Angesichts der Ausgangslage auf den Weltkalimärkten ist das erste Halbjahr solide verlaufen“, sagt Norbert Steiner, Vorstandsvorsitzender der K+S Aktiengesellschaft. „Erfreulich war vor allem das gute Salzgeschäft in Nordamerika und die positive Entwicklung bei unseren Düngemittelspezialitäten. Bei „Fit für die Zukunft“ und unserem Legacy-Projekt kommen wir gut voran.“

Im ersten Halbjahr verzeichnete die K+S Gruppe einen Umsatzrückgang um rund 8 % auf 1,97 Mrd. Euro. Erhöhte Absatzmengen im Geschäftsbereich Salz im Zuge des starken Winters in Nordamerika konnten Preisrückgänge im Geschäftsbereich Kali- und Magnesiumprodukte nur zum Teil ausgleichen. Im Geschäftsbereich Kali- und Magnesiumprodukte blieb der Halbjahresumsatz mit 968,5 Millionen Euro wegen des niedrigeren Preisniveaus sowie ungünstiger Wechselkurseffekte im Überseegeschäft deutlich hinter dem Vorjahreswert zurück. Das Absatzvolumen verringerte sich gegenüber dem überdurchschnittlich guten ersten Halbjahr 2013 auf 3,66 Millionen t (- 4 %); die ersten Monate des Jahres 2014 waren durch eine Betriebsunterbrechung am Standort Unterbreizbach als Folge des Unglücks vom 1. Oktober 2013 beeinträchtigt. Im Geschäftsbereich Salz stieg der Umsatz in den ersten sechs Monaten um 3,2 % auf 928,2 Millionen Euro. Ein wetterbedingter Umsatzrückgang in Mitteleuropa wurde durch Mengenzuwächse in Nordamerika mehr als ausgeglichen. Für K+S hat sich die Präsenz der Salzaktivitäten auf drei Kontinenten somit erneut ausgezahlt.

Operatives Ergebnis EBIT I bei 376,9 Millionen Euro

Im ersten Halbjahr 2014 erzielte die K+S Gruppe ein operatives Ergebnis von 376,9 Millionen Euro und lag damit rund 14 % unter dem Vorjahreswert. Im zweiten Quartal war das EBIT I durch einen Sondereffekt aus einer erwarteten Versicherungsleistung aufgrund der Betriebsunterbrechung am Standort Unterbreizbach begünstigt. Auf Basis einer ersten vorsichtigen Schätzung wurde ein Erstattungsanspruch von rund 30 Millionen Euro berücksichtigt. Obwohl sich die Preisstabilisierung bei Kaliumchlorid weiter fortsetzte und zudem eine gute Nachfrage in den Kernregionen zu verzeichnen war, führte das insgesamt niedrigere Preisniveau im Vergleich zum Vorjahr zu einem rückläufigen Ergebnis im Geschäftsbereich Kali- und Magnesiumprodukte. Im Geschäftsbereich Salz stieg das EBIT I im Vergleich zum Vorjahr, das noch durch Einmaleffekte belastet war.

Spar- und Effizienzsteigerungsprogramm „Fit für die Zukunft“ wirkt

Das im November 2013 initiierte Programm hat zum Ziel, die Produktion sowie Verwaltungs- und Vertriebsfunktionen effizienter zu gestalten. K+S strebt an, von 2014 bis 2016 Kosten in einer Größenordnung von insgesamt 500 Millionen Euro gegenüber der früheren Planung für diesen Zeitraum einzusparen. Die für das Jahr 2014 angestrebten gut 150 Millionen Euro wurden bereits zur Hälfte erreicht. Insbesondere bei den Materialkosten und der Instandhaltung konnten Kostensenkungen realisiert werden, die sich positiv auf das EBIT I auswirkten.

Bauarbeiten für neues Kaliwerk in Kanada schreiten planmäßig voran

Das Greenfield-Projekt „Legacy“ in der kanadischen Provinz Saskatchewan, in das im laufenden Jahr rund 800 Millionen Euro investiert werden sollen, machte auch im zweiten Quartal gute Fortschritte. Mitte April wurde ein langfristiger Exklusivvertrag mit Pacific Coast Terminals Co. Ltd. (PCT) zum Bau und Betrieb einer neuen Umschlag- und Lageranlage im Hafen von Vancouver unterzeichnet. Dies ermöglicht den Weitertransport der Kaliprodukte vom Standort Legacy zu Kunden weltweit. Darüber hinaus wurde am künftigen Werksstandort ein Camp zur Versorgung und Unterbringung von mehr als 1.400 Arbeitern eröffnet, die dort bei der Erschließung des Kavernenfeldes und dem Aufbau der Produktionsanlagen eingesetzt werden. Mit der Inbetriebnahme des neuen Kaliwerks rechnet K+S weiterhin im Sommer 2016, die Gesamtinvestition beläuft sich auf 4,1 Mrd. kanadische Dollar.

Investitionen

Im ersten Halbjahr 2014 investierte die K+S Gruppe mit 436,2 Millionen Euro über 40 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Eine vergleichbare Steigerung gilt auch für die Investitionen im zweiten Quartal (271,6 Millionen Euro). Der Großteil der Investitionen erfolgte im Geschäftsbereich Kali- und Magnesiumprodukte, hier lagen die Schwerpunkte auf dem Legacy Projekt sowie dem Maßnahmenpaket zum Gewässerschutz im hessisch-thüringischen Kalirevier. Im Geschäftsbereich Salz blieb das Investitionsvolumen nahezu unverändert.

Ausblick 2014

Auch wenn die Preisentwicklung bei Kaliprodukten inzwischen die Talsohle durchschritten haben sollte, so dürfte doch der gegenüber dem Vorjahr spürbare Rückgang der Durchschnittspreise zu einem rückläufigen Umsatz im Geschäftsbereich Kali- und Magnesiumprodukte führen. Der solide Absatz im Geschäftsbereich Salz wird diesen Effekt nicht ausgleichen können. Der Umsatz der K+S Gruppe dürfte im Geschäftsjahr 2014 einen Wert zwischen 3,65 und 3,85 Mrd. Euro (2013: 3,95 Mrd. Euro) erreichen. Für das EBIT I erwartet K+S einen Betrag zwischen 490 und 570 Millionen Euro (2013: 655,9 Millionen Euro). Darin ist der Sondereffekt aus einer erwarteten Versicherungsleistung aufgrund der Betriebsunterbrechung am Standort Unterbreizbach enthalten, so das Unternehmen. +++ fuldainfo

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