Kretschmer kritisiert CDU-Wahlkampf

Söder gibt AKK vor Vorstandsklausur Rückendeckung

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat den Europawahlkampf der Parteiführung um CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer scharf kritisiert und für den anstehenden Landtagswahlkampf im Freistaat ein Ende der Koalitionsstreitigkeiten in Berlin verlangt. "Dass wir beim Europawahl-Ergebnis geschwächelt haben, hängt auch an einem inhaltsleeren Wahlkampf. Den Populisten wurde zu viel Raum gelassen. Das werden wir in Sachsen beim Landtagswahlkampf ändern", sagte Kretschmer der "Welt". "Die Union muss sich gegen die politische Hysterie stemmen, die um sich greift", forderte Kretschmer.

"Die einen tun so, als würde Deutschland morgen wegen des Klimawandels untergehen, die anderen beschwören den Untergang des Abendlandes. Beides ist übertrieben." Für seinen sächsischen Landtagswahlkampf wäre es "hilfreich, wenn der Dauerstreit in der Bundesregierung aufhören würde", so Kretschmer. "Das geht den Menschen auf die Nerven. Die Enttäuschung über die große Koalition ist groß, und ich teile sie zu einem großen Teil. Das hat sich auch im Europawahlergebnis niedergeschlagen." Die Grünen attackierte der 44-jährige CDU-Politiker als "Verbotspartei". Es sei "absurd, wenn Grüne einen Klimanotstand ausrufen". Anstatt den Kompromiss zum Kohleausstieg zu verteidigen und zu begrüßen, werde von den Grünen nachgekartet: "Zu spät! Zu wenig! Früherer Ausstieg! Das überfordert die Leute."

Söder gibt AKK vor Vorstandsklausur Rückendeckung

Vor der am Sonntag beginnenden Vorstandsklausurtagung der CDU stärkt der CSU-Vorsitzende Markus Söder der CDU-Vorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer demonstrativ den Rücken. Dem Nachrichtenmagazin "Focus" sagte Söder: "Annegret Kramp-Karrenbauer ist eine mutige und starke Politikerin. Sie hat entscheidend dazu beigetragen, dass CDU und CSU wieder gut zusammenarbeiten. Sie hat meine volle Unterstützung." Die aufkommende Kritik an Kramp-Karrenbauer bezeichnete Söder als normal: "Nach einer medialen Anfangseuphorie gibt es immer auch mal Kritik. Ich habe das selbst sehr intensiv erlebt. Das geht auch wieder aufwärts." Offen ließ Söder, ob Kramp-Karrenbauer in spätestens zwei Jahren als Kanzlerkandidatin der Union antreten solle. Auf die Frage, ob Kramp-Karrenbauer auch Söders Unterstützung für die Kanzlerkandidatur habe, sagte der CSU-Chef: "Das entscheiden CDU und CSU zu gegebener Zeit. Ich finde, sie macht einen sehr guten Job als Partei vorsitzende." +++


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