Kramp-Karrenbauer: Deutschland bleibt von den USA abhängig

Scholz: "America First" schadet den USA

Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU)

Vor der Präsidentschaftswahl in den USA hat Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) dazu aufgerufen, die transatlantische Zusammenarbeit unabhängig vom Ergebnis wieder zu stärken. „Egal, wie die Wahl ausgeht, den Westen angesichts unverkennbarer russischer Machtausübung und globaler chinesischer Vormachts-Ambitionen stark zu halten, das können nur Amerika und Europa gemeinsam“, sagte die CDU-Chefin dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“.

Die Bundesrepublik könne sich in keinem Fall von den USA abwenden, müsse aber auch seine Konsequenzen aus den aktuellen Entwicklungen ziehen, so die Verteidigungsministerin. „Deutschland bleibt einerseits von Amerikas strategischem Schutz abhängig. Andererseits müssen Deutschland und Europa gleichzeitig zum deutlich aktiveren Träger der westlichen Ordnung werden“, sagte Kramp-Karrenbauer. Mit Blick auf die umstrittene Rolle von US-Präsident Donald Trump sagte die CDU-Chefin: „Unkritische Gefolgschaft ist kein guter Weg, ebenso wenig ist es das reflexhafte Abarbeiten an einem Zerrbild.“ Sie appellierte an alle Demokraten dies- und jenseits des Atlantiks, sich auf die Gemeinsamkeiten zu konzentrieren: „Wir sollten die freiheitlichen Werte verteidigen, zu deren Geltung Amerika auch in Deutschland historisch beigetragen hat wie niemand sonst hat“, so Kramp-Karrenbauer.

Scholz: „America First“ schadet den USA

SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz hat sich im Vorfeld der Wahlen in den USA kritisch über die Politik von US-Präsident Donald Trump geäußert. „Was uns doch mit den USA verbindet, sind gemeinsame Vorstellungen über Demokratie und Recht und auch, dass international das Recht herrscht“, sagte der Bundesfinanzminister der RTL/n-tv-Redaktion. Das sei mit einer sehr auf „America First“ ausgerichteten Politik infrage gestellt worden. „Aus meiner Sicht übrigens zum Schaden der USA zuallererst“, so Scholz. In Deutschland werde man mit Blick auf das Ergebnis mit „jeder Wirklichkeit umgehen müssen“. Der SPD-Politiker fügte hinzu: „Auf der Welt regieren viele Männer und Frauen, die nicht in gleicher Richtung marschieren, wie wir.“ Aber er hoffe natürlich vor allem für die US-Bürger, dass Versöhnung die Zukunft präge und nicht Spaltung. Er würde als Bundeskanzler mit „allen zusammenarbeiten, die in der Welt regieren, aber klar machen, dass wir ein Land sind, das au  f Demokratie und Freiheit setzt und eine starke Europäische Union will“. +++

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