Vor vielen Jahren schrieb ein kleines Mädchen an eine Zeitung und wollte genau das wissen. Ihre Frage berührte damals viele Menschen – und eigentlich ist sie bis heute aktuell. Denn hinter dieser Frage steckt mehr als nur die Figur des Christkinds: Es geht um Hoffnung, Vertrauen und die Fähigkeit, an Gutes zu glauben, selbst wenn man es nicht sehen kann.
Natürlich gibt es das Christkind – ebenso wie es Liebe, Freundlichkeit und Mitgefühl gibt. All diese Dinge können wir nicht festhalten oder fotografieren, und trotzdem machen sie unser Leben hell und bedeutungsvoll. Ohne sie wäre die Welt kälter, härter und leerer. Das Licht, das wir in unserer Kindheit spüren, würde erlöschen.
Vieles, was wichtig ist, bleibt unsichtbar. Niemand kann das Christkind einfach suchen gehen und es eindeutig beweisen. Doch auch die schönsten Wunder des Lebens sind selten unmittelbar sichtbar. Manchmal muss man vertrauen, manchmal muss man mit dem Herzen schauen – dann zeigt sich eine tiefere Wahrheit, die man mit bloßem Verstand nicht erfassen kann.
Die Frage nach dem Christkind ist heute vielleicht sogar wichtiger als früher. In einer Zeit, in der das Weihnachtsfest oft von Werbung, Konsum und grellen Bildern überlagert wird, tritt die eigentliche Botschaft leicht in den Hintergrund. Statt des Christkinds, das für Liebe, Frieden und Güte steht, begegnet uns immer häufiger der freundliche Weihnachtsmann aus der Werbung: eine Figur ohne religiellen Ursprung, die nichts fordert und nur Geschenke bringt.
Das mag bequem sein. Doch ein Fest, das nur aus Konsum besteht, verliert seine Tiefe. Es weist uns keinen Weg, schenkt uns keine Orientierung, keinen Trost, keine Hoffnung. Das Christkind hingegen erinnert uns daran, worum es an Weihnachten wirklich geht: um Aufmerksamkeit füreinander, um Hilfsbereitschaft, um Vergebung, um die Kraft des Friedens.
Deshalb wünsche ich uns allen, dass wir in dieser Weihnachtszeit etwas von diesem Geist spüren – und dass das Christkind unser Herz berührt, mit Licht, Freude und echter Wärme.
Gesegnete und friedvolle Weihnachten. +++ dieter könig
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