Knapp 14.000 Warnstreikende in Hessen

Angebot der Arbeitgeber ein „Akt der Intoleranz“

Frankfurt/Main. An den Warnstreiks im öffentlichen Dienst in Hessen haben sich landesweit knapp 14.000 (13.650) Beschäftigte beteiligt. Sie fanden sich trotz eisig kalten Wetters an den verschiedenen Kundgebungen ein: 4.000 in Kassel, 4.000 am Frankfurter Flughafen, 1.000 in Gießen, 800 in Wiesbaden und 850 in Hanau.

Gestreikt wurde in vielen Bereichen des öffentlichen Dienstes: Den Anfang machte am Abend die Nachtschicht beim Energieversorger Mainova in Frankfurt, am frühen Morgen folgten die Bodenverkehrsdienste am Frankfurter Flughafen, die Luftsicherheitsassistenten der Fraport, die Flughafenfeuerwehr, viele örtliche Müllerwerker, Straßenreiniger, Betriebshöfe, Beschäftigte aus Kindertagesstätten, den Rathäusern, aus kommunalen Krankenhäusern, Behinderten- und Altenpflegeeinrichtungen, Schwimmbädern und mehr.

Der Tarifkoordinator von ver.di Hessen, Jens Ahäuser, ist mehr als zufrieden mit dieser Beteiligung. „ Wir sind überrascht, dass so viele mehr als erwartet aktiv beim Streik mitgemacht haben. Das ist ein klares Signal in Richtung Arbeitgeber, wenn es morgen wieder an den Verhandlungstisch geht.“

Der ver.di Bundesvorsitzende Frank Bsirske hatte bei seiner Rede am Frankfurter Flughafen das Angebot der Arbeitgeber als einen „Akt der Intoleranz“ bezeichnet. Es zeuge von Missachtung und Geringschätzung gegenüber den KollegInnen, wenn ein Angebot gemacht werde, das auf die Laufzeit gesehen einen Reallohnverlust bedeute. Angesichts des Haushaltsüberschusses in den öffentlichen Kassen sei dies „voll daneben.“ Bisrkse zu den Streikenden: „Ihr müsst zeigen, dass Ihr deutlich mehr erwartet als was sie bisher gezeigt haben.“

ver.di fordert für die rund 2,14 Millionen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes des Bundes und der Kommunen unter anderem sechs Prozent mehr Geld und eine Anhebung der Ausbildungsvergütung um 100 Euro pro Monat. Die Laufzeit des Tarifvertrages soll zwölf Monate betragen. In Hessen sind rund 185.000 Beschäftigte von den Tarifverhandlungen betroffen. Die Verhandlungen werden morgen in Potsdam fortgesetzt. +++ fuldainfo

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