Klavierklänge in Fuldas Innenstadt

„Spiel mich – so klingt Fulda!“ – Initiative des City Marketings wird gut angenommen

Seit gestern können in der Fuldaer Innenstadt im Rahmen der vom Verein „City Marketing Fulda“ im Februar diesen Jahres gestarteten Initiative „Spiel mich – so klingt Fulda!“ drei sogenannte „Straßenklaviere“ bespielt werden. Damit ist Jeder dazu eingeladen, die Musikinstrumente zu nutzen beziehungsweise sich an diesen musikalisch zu betätigen. Zu finden sind die Klaviere an den Standorten „Am Buttermarkt“, in der „Karlstraße“ sowie „Am Bahnhof“. Zur Verfügung stehen werden die Straßenklaviere musikalischen Passantinnen und Passanten vorerst noch bis zum 01. September 2019.

Zurück geht diese Idee, durch diese „Menschen durch Musik einander nähergebracht werden sollen“, auf den britischen Installationskünstler Luke Jerram, der dies unter dem Slogan „Play me – I´m yours!“ – zu Deutsch: „Bespiele mich – ich bin Deines!“ auf den Weg brachte. Erstmalig umgesetzt wurde Play me – I´m yours! 2008 in Birmingham. Seitdem wurden in mehr als 50 Städten weltweit über 1.700 sogenannte „Straßenklaviere“ Menschen auf öffentlichen Plätzen frei zugänglich gemacht. Die Idee, die mit München oder Augsburg inzwischen auch in deutschen Städten aufgegriffen wurde, ist jetzt endlich auch in Fulda umgesetzt worden.

Von kreativen Menschen künstlerisch gestaltet wurden die Klaviere im Kinder- und Jugendclub im Münsterfeld in Fulda. „Schließlich sollten die Klaviere nicht nur ein Hinhörer, sondern auch ein Hingucker werden“, freut sich Edeltraud Maria Leib vom City Marketing Fulda e.V.. Der Verein hatte im Februar 2019 alle Kreativen dazu aufgerufen, Ideen für die Gestaltung der Klaviere einzureichen. Annahmeschluss war der 15. Mai. Mitmachen konnte Jeder, der in Fulda wohnt, zur Schule geht, studiert oder arbeitet. Die einzige Bedingung war, dass die Klaviere weiterhin bespielbar bleiben.

Insgesamt 20 Entwürfe waren beim City Marketing eingegangen. Eine Jury hatte die drei besten Entwürfe zur künstlerischen Gestaltung ausgesucht, diese dann von Christine Hartmann gemeinsam mit den Kindern ihres Kindermalkurses sowie von Auszubildenden der Stadt Fulda und der Künzellerin Ulrike Siuda gemeinsam mit ihrer Familie künstlerisch gestaltet wurden. Einen besonderen Auftrag in diesem Zusammenhang erhielten drei Schülerinnen im Alter zwischen 14 und 15 Jahren: Neben einem Straßenklavier wurde eine mit Graffitifarbe bemalte sowie mit Strasssteinen beklebte, aus Sperrholz ausgesägte Silhoutte einer Sängerin platziert. „‘Mit Spiel mich – so klingt Fulda!‘ ist ein ganz besonderes wie außergewöhnliches Projekt in unsere Stadt gekommen. Die Musikinstrumente sind für Alle zum Bespielen, gemeinsamen Musizieren oder einfach nur zum Verweilen und Genießen frei zugänglich“, freut sich Edeltraud Maria Leib über die erfolgreiche Umsetzung des Projektes.

Markus Müller vom gleichnamigen Juweliergeschäft „Meister Müller“ zeigte sich gestern bei der Aufstellung der Straßenklaviere schlichtweg begeistert: Direkt vor seinem Juweliergeschäft in der Karlstraße wurde eines der drei Straßenklaviere platziert. „Was für eine schöne Idee und tolle Sache“, befand er, der Alles, was Plätze und Gassen in irgendeiner Art und Weise belebt, wichtig und gutheißt. Um die Wirkung des Klavieres auf Passanten zu testen, bat er seinen Auszubildenden, Johannes Imhof, auf dem Instrument zu spielen. Der 19-Jährige kommt aus Westerngrund bei Gelnhausen (Main-Kinzig-Kreis) und spielt dort in der „Herz-Rhythmus Bigband“. Als sich Johannes Imhoff an das Klavier setzte und anfing zu spielen, erweckte er sogleich bei Passanten das Interessiere, sodass sie stehen blieben, ihre Smartphones zückten und von seiner musikalischen Darbietung Videosequenzen drehten und diesen Moment in Bildern festhielten. Nur wenige Gehminuten von der Karlstraße entfernt, setzte sich Hans-Georg Urbin spontan an das dortig platzierte Straßenklavier und begann zu spielen… Auch hier ein magischer Effekt. Augenblicklich blieben die Passanten stehen und lauschten der musikalischen Darbietung von Hans-Georg Urbin. Hierzu noch einmal Edeltraud Maria Leib vom Fuldaer City Marketing: „Der Clou ist, Jeder und Jede soll an den Musikinstrumenten sein Bestes geben; Wenn Er oder Sie möchte, kann er oder sie diesen Moment in Bildern oder Videosequenzen festhalten und in den Sozialen Netzwerken unter ‚#spielmichfulda‘ posten.“

Geplant ist diese Aktion vorerst bis zum 01. September 2019. Die Klaviere sind täglich von 11:00- bis 20:00 Uhr bespielbar. Wie Edeltraud Maria Leib gestern sagte, möchte man selbstverständlich Rücksicht auf die Anwohner nehmen. Sicherlich werde aber niemand, der gerade ein tolles Stück spielt, um Punkt acht Uhr des Klavieres verwiesen“, spaßt sie. Spätestens um 22:00 Uhr sei aber definitiv Schluss.

„Spiel mich – so klingt Fulda!“ geht auf eine Initiative des City Marketings und der Stadt Fulda zurück. Unterstützt wird dieses Projekt vom Musikhaus Mollenhauer und der hiesigen Sparkasse Fulda. Man möchte an dieser Stelle nicht unerwähnt lassen, dass es sich bei dieser Initiative um ein Zusammenspiel eines sensiblen Musikinstrumentes handelt. Auf sinnloses und taktloses „Herumgeklimpere“ soll deshalb verzichtet werden. Die Musikinstrumente sollen im Nachgang an die Projektumsetzung noch bespielbar sein. Man bittet auch Eltern ihre Kleinen nicht unbeaufsichtigt zu lassen. +++ ja

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