Kindertagesstätten im Landkreis Fulda: Kita „Sonnenhöhe“ in Dietershausen

Kinder mit offenen Augen und starken Wurzeln

Gemeinsam engagiert sich das Team der Kita Sonnenhöhe in Dietershausen für die optimale Entwicklung von 42 Kindern: Kerstin Aschenbrücker (vorne v.l.), Marion Günkel, Andrea Hofmann, Simone Johnen (hinten v.l.) sowie Nadja Jökel. Es fehlten Gesine Schneider und Therese

Künzell. „Kinder brauchen starke Wurzeln, damit sie mit ‚Flügeln‘ durchs Leben gehen können“: Davon sind Andrea Hofmann, Leiterin der Kindertagesstätte „Sonnenhöhe“ in Dietershausen, und ihr Team überzeugt. Gemeinsam versuchen sie die optimalen Rahmenbedingungen dafür zu schaffen, dass Kinder die Stürme des Lebens aushalten, zugleich jedoch auch mit Freude ihre individuellen Begabungen entwickeln können.

42 Kinder im Alter zwischen 2 und 6 Jahren sind den sechs pädagogischen Mitarbeiterinnen, die von einer „Springerkraft“ unterstützt werden, anvertraut – und das für viele Stunden am Tag. „Die Zahl der Kinder, die über Mittag bleiben, ist in den letzten Monaten sprunghaft angestiegen – inzwischen sind es mehr als die Hälfte“, erzählt Andrea Hofmann. Für die Mitarbeiterinnen der Sonnenhöhe bringt das besondere Herausforderungen mit sich. Denn auch wenn vielerorts die familiären Strukturen in dem ländlich geprägten Ortsteil noch vorhanden seien, gebe es auch viele Kleinfamilien ohne soziales Umfeld oder ohne familiäres Netzwerk in Dietershausen und Umgebung. „Wir als Kindertagesstätte schaffen mit unserem Angebot einen entsprechenden Rahmen, einen Lebens- und Lernort außerhalb der Familie. Damit kommt uns eine neue kulturelle sowie soziale Funktion zu“, gibt die Kita-Leiterin einen Einblick.

Für die Kinder in der „blauen“ und „roten“ Gruppe bedeutet das, dass das Leben in der Kita zwischen zwei Polen stattfindet: Sie haben „ihre“ Gruppe als festen Bezugspunkt, der ihnen Sicherheit gibt. Die Erzieherinnen, die sie meist über die ganze Kindergartenzeit begleiten, verstehen sich zum einen als Vorbilder, die den Kindern Werte vorleben und vermitteln. Zum anderen haben sie aber auch die Individualität jedes Kindes im Blick. „Wir möchten jedem Kind Zeit, Raum und Unterstützung geben und seine Entwicklung in allen Bereichen fördern“, erklärt Andrea Hofmann und fügt an: „Dabei ist uns ein konstruktiver Austausch sowie ein wertschätzendes Miteinander mit den Eltern wichtig.“

Für die Entwicklung der Jüngsten sei es aber neben ihrer Individualität genauso wichtig, dass sie lernen, sich im Miteinander mit anderen „ein-, über-, aber auch bisweilen unterordnen zu können“, sagt die Kita-Leiterin. Dafür ist es wichtig, dass die Kinder sich immer wieder auch in neuen Konstellationen begegnen: In der Sonnenhöhe geschehen viele der Aktivitäten alters- und gruppenübergreifend sowie inklusiv im Miteinander mit einem Integrationskind.

„Unser großzügiges Außengelände ist für diesen Ansatz Gold wert – denn das bringt einiges im wahrsten Sinne des Wortes in Bewegung“, erläutert Andrea Hofmann. Im Sommer stehen Schaukel, Rutsche, Sandkasten, Werkstatt, versteckte Wege zwischen Blattwerk oder eine spontan angelegte Badelandschaft hoch im Kurs, im Winter wird ein kleiner Abhang zum Schlittenfahren genutzt. Ein Ort, wie geschaffen, damit gelingt, was sich die Erzieherinnen der Sonnenhöhe zum Ziel gesetzt haben: „Wir möchten, dass die Kinder kreative, geistig bewegliche und phantasievolle Kinder werden, die mit offenen Augen unterwegs sind und mit allen Sinnen die Welt erleben“, fasst die Kita-Leiterin zusammen. +++