Kinderhort Poppenhausen verfolgt partizipativen Ansatz und ist ein Standortfaktor

In der Gemeinschaft wachsen

Poppenhausen. „Oh Mann, ist mir langweilig. Was kann ich denn bloß tun?“ Bei dieser Frage, die aus dem Mund einer Neunjährigen kommt, bleibt das Erzieherinnen-Team des Kinderhorts in Poppenhausen ganz gelassen.

Hortleiterin Kathrin Hoffmann und deren Mitarbeiterinnen verstehen sich nämlich nicht als die „Bespaßer vom Dienst“, sondern in erster Linie als Begleiterinnen, Bildungspartner und aktive Ratgeber. „Wir sind Spielgefährten, wenn es nötig ist“, erklärt die Hortleiterin. „Mit unserem pädagogischen Konzept verfolgen wir grundsätzlich einen offenen teilhabenden Ansatz; dieser bietet den Kindern eine wertvolle Lernumgebung und viele Möglichkeiten, sich im sozialen Bereich mit sich und anderen auseinanderzusetzen, eigene Stärken herauszufinden und an den Herausforderungen in der Gemeinschaft zu wachsen.“

(Frei-)Spiel und Bewegung sind dabei feste Bestandteile des strukturierten Tagesablaufs, zu dem auch das gemeinsame Mittagessen gehört und die Hausaufgabenzeit eine dominierende Rolle einnimmt. Der Hort, der sich im Von-Steinrück-Haus befindet, öffnet um 12.45 Uhr – zu dieser Zeit endet die sechste Unterrichtsstunde an der Grundschule Poppenhausen, die nur knapp 200 Meter vom Hort entfernt ist.

Von 13 bis 13.30 Uhr wird im Hort zu Mittag gegessen. Ein Caterer bereitet die Speisen täglich frisch zu. Nach dem Essen dürfen die Kinder laut Kathrin Hoffmann ihrem Bewegungsdrang freien Lauf lassen und sich austoben. Zwischen 14 und 15 Uhr wird es ganz leise in den Horträumen, denn dann sind die Mädchen und Jungen mit ihren Hausaufgaben beschäftigt. Die Erzieherinnen unterstützen sie dabei und sorgen dafür, dass Lösungen erarbeitet und Probleme in Angriff genommen werden.

Nach den Hausaufgaben haben die Kinder Freispielzeit. Ab 16 Uhr ist Aufbruchsstimmung im Hort spürbar. Entweder trudeln nach und nach die Eltern ein, um ihre Kinder abzuholen, oder die Mädchen und Jungen begeben sich selbstständig auf den Nachhauseweg, bevor die Einrichtung um 16.30 Uhr schließt.

Den Kinderhort gibt es seit 2009 in der Rhöngemeinde. Damals war eine Bedarfsermittlung durchgeführt worden, und die Gemeinde, die auch Träger der Einrichtung ist, handelte unmittelbar danach. Aktuell werden rund 20 Kinder im Hort betreut. Demnächst könnten es 25 sein. Eine entsprechende Betriebsgenehmigung sei bereits auf den Weg gebracht, so Bürgermeister Manfred Helfrich, der in den Angeboten zur Kinderbetreuung und -bildung entscheidende Standortfaktoren sieht. „Es ist unser Bestreben, die hier lebenden Familien und auch die alleinerziehenden Eltern zu unterstützen“, so Helfrich. Die Eltern haben laut Hortleiterin Kathrin Hoffmann die Möglichkeit, Betreuungstage flexibel zu wählen. Die Betreuungskosten betragen 22 Euro pro Tag. Hinzu kommen Kosten für das Mittagessen sowie Tee- und Spielgeld.

Da die Nachfrage nach Betreuungsplätzen steigt, war es erforderlich, für mehr Platz im Hort zu sorgen. Erst kürzlich wurde der 30 Quadratmeter große Anbau eingeweiht. Mit dem zusätzlichen Raumangebot, der großen Halle des Von-Steinrück-Hauses, welche die Hortkinder ebenfalls für Bewegungsspiele nutzen dürfen, dem großen Spielplatz in der Nachbarschaft und dem kleinen Gärtchen vor der Hort-Tür sind jedenfalls jede Menge Freiraum und Abwechslung garantiert. +++ (lk)