Kinderfänger: Polizei warnt vor Panikmache in sozialen Netzwerken

Bad Hersfeld. In den letzten Wochen kam über Facebook das Gerücht auf, dass „ausländische Kinderfänger“ im Bereich Heringen und Philippsthal unterwegs seien. Die Verdächtigen sollen mit weißen Kleintransportern in den Ortslagen unterwegs gewesen sein, wobei sie durch das Abspielen von Kinderliedern und dem Verteilen von Schokolade Kinder angelockt haben sollen.

Dieses angeblich verdächtige Verhalten wurden aber leider nicht an die Polizei weitergemeldet, sondern über Facebook verbreitet. Dies führte zu einem wahren Ansturm dieser Einträge, so dass sich das Geschehen auch auf andere Bereiche des Landkreises ausdehnte. Verständlicherweise bekommen Eltern Angst um ihre Kinder, wenn sie von verdächtigen Fahrzeugen hören, aus denen fremde Männer die Kinder zum Einsteigen auffordern. Umso schlimmer ist die Panik, wenn ein unaufgeklärter Sachverhalt die Runde macht. So dürfte hinter der aktuellen Hinweisserie eine Meldung stehen, die sich im Schneeballsystem über das soziale Netzwerk Facebook verbreitete. Verfolgt man diese zigfach „geteilte“ Nachricht, taucht der dubiose weiße Kleintransporter plötzlich überall im Bundesgebiet und sogar in den Nachbarstaaten auf. Und das nahezu zeitgleich.

Bitte an die sozialen Netzwerknutzer

Gerade in diesen sensiblen Fällen, wenn es wie hier um sensible Themen wie das Wohlverhalten von Kindern geht, sollte man sehr verantwortungsvoll handeln. Auch vor der vorschnellen Herstellung von Zusammenhängen warnt die Polizei. Insbesondere sollten bundesweit bestehende Informationen zu ähnlichen Fällen nicht ungeprüft weitergeleitet werden. Damit werden Zusammenhänge hergestellt, die wiederum zu Gerüchten führen und besorgte Eltern verunsichern. Trotzdem aber ist es wichtig und richtig, Kinder im Umgang mit Fremden zu sensibilisieren und auch verdächtige Wahrnehmungen der Polizei umgehend mitzuteilen. Also keine unnötige Panikmache über Facebook, melden sie verdächtige Vorfälle der Polizei. +++ fuldainfo


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1 Kommentar

  1. In USA gab es einige Jahre lang immer wieder in der Presse Geschichten von entführten Kindern in Vergnügungsparks. Die Kinder seien gekidnappt worden, man habe sie betäubt und in eine Decke eingewickelt im Arm aus dem Park getragen. Es gab tatsächlich keinen einzigen nachweisbaren Fall. Wenn Kinder verschwanden, waren in vielen Fällen die Eltern, Verwandte, Nachbarn oder Freunde der Eltern für die Entführung verantwortlich. Ich frage mich, wie solche Gerüchte im Internet wie ein Lauffeuer um sich greifen können. Kann man die Erfinder der Geschichten nicht irgendwie haftbar machen? Wahrscheinlich gibt es keinen Straftatbestand „bekloppte Gerüchte in die Welt setzen“.

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