Kiew bat schon Ende Februar um Lieferung von Gepard-Panzern

Alliierte Länder sichern Ukraine weitere Waffenlieferungen zu

Schon am 25. Februar hatte der Rüstungskonzern Krauss-Maffei Wegmann (KMW) mitgeteilt, 50 Gepard-Panzer aus dem Bestand an die Ukraine liefern zu können, die „relativ schnell einsatzfähig“ gemacht werden könnten. Wie die „Welt“ unter Berufung auf ukrainische Regierungskreise berichtet, sprach Kiew dann Ende Februar mit der Bundesregierung über eine Lieferung dieser Geparden. Aus Lambrechts Ministerium habe es damals jedoch geheißen, eine Lieferung sei aufgrund fehlender Munition nicht möglich. Wie es weiter hieß, habe die Bundesregierung zugesagt, Munition zu beschaffen. Allerdings erhielt Kiew den Angaben zufolge in den zwei Monaten, die seither vergangen sind, keine Informationen mehr zu einer Lieferung von Gepard-Panzern. Noch am Samstag habe es ein Telefongespräch zwischen Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) und ihrem ukrainischen Kollegen Oleksij Resnikow gegeben, hieß es aus den ukrainischen Regierungskreisen. Über eine n bevorstehenden Beschluss zur Lieferung der Gepard-Panzer habe Lambrecht nichts gesagt. Stattdessen habe man hauptsächlich über Marder-Panzer gesprochen. Das Gespräch sei ohne greifbares Ergebnis geblieben.

Deutschland hat nur 23.000 Schuss Munition für Gepard-Panzer

Nach der Zusage der Bundesregierung, der Ukraine bis zu 50 Flakpanzer vom Typ „Gepard“ zu liefern, mehren sich die Zweifel an der baldigen Verfügbarkeit des Panzers. Der Hersteller KMW hat aktuell nur rund 23.000 Schuss Munition für das Hauptwaffensystem des Gepards vorrätig, berichtet „Bild“ unter Berufung auf Regierungskreise. Die beiden schweren Hauptwaffen des Panzers benötigen pro Minute etwa 1.100 Schuss. Demnach würde die gesamte in Deutschland verfügbare Munition des Gepard-Panzers aktuell rein rechnerisch für lediglich rund 20 Minuten Nutzung der Hauptbewaffnung reichen. Das Bundesverteidigungsministerium und KMW suchen deshalb seit dem heutigen Dienstag nach weiterer Munition für den Gepard. Dabei würden vor allem die aktuellen Betreiber des Gepard-Panzers, Jordanien, Rumänien, Brasilien und Katar, angefragt, hieß es. Zudem gehen Sicherheitskreise laut „Bild“ davon aus, dass das aufwendige Basistraining des Richtschützen sechs Wochen in Anspruch nimmt. Selbst nach einem beschleunigten Training ist so nicht mit einer Lieferung funktionstüchtiger und bemannter Gepard-Flakpanzer vor Juni zu rechnen.

Alliierte Länder sichern Ukraine weitere Waffenlieferungen zu

Bei dem Spitzentreffen auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein zum Ukraine-Krieg haben Vertreter von mehr als 40 Ländern der Ukraine weitere Waffenlieferungen zugesichert. Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) bestätigt am Rande des Treffens, dass Deutschland der Ukraine Flugabwehrpanzer vom Typ „Gepard“ zur Verfügung stellen wird. „Das ist genau das, was die Ukraine jetzt braucht, um den Luftraum zu sichern“, sagte sie. Zudem werde Deutschland ukrainische Soldaten auf deutschem Boden ausbilden. Neben Deutschland sicherten unter anderem auch Kanada, Tschechien und Frankreich der Ukraine neue Waffenlieferungen zu. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin, der die internationalen Vertreter auf die US-Basis eingeladen hatte, begrüßte die Entscheidung der Länder. „Wir müssen Schritt halten mit der Kriegsgeschwindigkeit“, sagte er. Austin kündigte nach dem Treffen an, dass es künftig eine monatliche Kontaktgruppe zur besseren Koordinierung der Verteidigungsfähigkeit geben wird. „Die Konferenz heute wird zu einer monatlichen Kontaktgruppe ausgebaut werden“, sagte er. +++